Interview mit Sänger Axel Bosse Griechischer Wein in Düsseldorf

Düsseldorf · Als Musiker auf Tour zu sein, ist oft weniger romantisch, als Fans es sich vorstellen: wenig Schlaf, ständig im Bus, Anonymität im Hotel. Bei Sänger Axel Bosse ist das anders. Er fühlt sich beim Gastspiel in Düsseldorf pudelwohl - dank einer griechischen Connection.

 Im März tritt Axel Bosse mit seiner Band wieder in Düsseldorf auf. Mit der Stadt verbindet er vor allem gutes griechisches Essen.

Im März tritt Axel Bosse mit seiner Band wieder in Düsseldorf auf. Mit der Stadt verbindet er vor allem gutes griechisches Essen.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Seine Abende in Düsseldorf fühlen sich so familiär an, als würden sie in seiner Heimat stattfinden. "Mein griechischer Bassist kommt aus Düsseldorf. Das bedeutet für uns ein großes Treffen mit seiner Familie - mit jeder Menge gutem griechischen Essen", erzählt der 36-Jährige im Gespräch mit unserer Redaktion.

Den nächsten Anlass dazu gibt es am 15. März, wenn Bosse im Stahlwerk spielt. Sein letzter Auftritt im Juni dieses Jahres war nur ein paar hundert Meter Luftlinie entfernt im Zakk. Mit der Umgebung in Flingern-Süd und Lierenfeld ist er seit dem Auftritt einigermaßen vertraut. "Wir waren im Baumarkt um die Ecke und haben uns Gummistiefel und Sonnenliegen gekauft für die Festivals, auf denen wir danach gespielt haben", sagt er.

Sonst würden er und die Bandmitglieder die Tour-Städte oft als Jogger erkunden. Nicht nur, um einen Eindruck von dem Auftrittsort zu gewinnen, sondern auch aus gesundheitlichen Gründen. "Das Tour-Leben geht schon auf den Körper. Nach dem Konzert ist es gut, wenn man sich ausläuft, ähnlich wie ein Fußballer." Rauchen, Trinken - all das sei kaum mehr möglich.

Das Stahlwerk mit einer Kapazität von bis zu 2500 Zuschauern ist zwar gemessen am Zakk größer, doch im Vergleich mit den Örtlichkeiten, die Bosse sonst bespielt, noch überschaubar. Auf dem Hurricane-Festival trat er mit seiner Band vor mehr als 65.000 Zuschauern auf. Auf der aktuellen Tour spielt Bosse unter anderem im 4000 Zuschauer fassenden Kölner Palladium, das bereits ausverkauft ist.

Für sein Album "Engtanz" ist Bosse auch eine eher ungewöhnliche Kooperation eingegangen. Mit Rapper Casper hat er das Lied "Krumme Symphonie" aufgenommen. "Ich beschäftige mich ziemlich viel mit Deutschrap." Seine musikalische Sozialisation auf dem Dorf in Niedersachsen war verbunden mit Nirvana oder Hardcore- oder Metal-Bands wie Biohazard und Pantera. "Scheuklappen sollte man nicht haben. Das Schöne an Musik ist ja, dass sie losgelöst vom Genre funktioniert, wenn sie qualitativ hochwertig und mit Liebe gemacht ist."

Auch gesellschaftlich ist Bosse engagiert. Im August hat er eine Hilfslieferung für Flüchtlinge auf Sizilien unterstützt. Dafür wurde Geld auf seiner Internetseite gesammelt. "Dafür kann ich nur den Hut ziehen. Ich habe wirklich tolle, intelligente Fans." Für seinen Einsatz wird er auch angefeindet, aber das stecke er weg.

Karten für das Konzert von Bosse am 15. März gibt es unter www.westticket.de und unter der Telefonnummer 0211 274000.

(jaw)
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