Grand Départ Große Vorfreude bei Radsport-Legenden

Düsseldorf · Die beiden können nicht anders: Jedes Mal, wenn Udo Hempel und Günter Schumacher an den Grand Départ der Tour de France 2017 in Düsseldorf denken, gleitet ein Lächeln über ihre Gesichter. "Radsport ist mein Leben, und wenn so etwas direkt vor der Haustür stattfindet - das ist etwas ganz Besonderes", meint Schumacher.

 Günter Schumacher (l.) und Udo Hempel stehen an einem historischen Rennrad im Café Vélo am Marktplatz.

Günter Schumacher (l.) und Udo Hempel stehen an einem historischen Rennrad im Café Vélo am Marktplatz.

Foto: Andreas Endermann

Die beiden können nicht anders: Jedes Mal, wenn Udo Hempel und Günter Schumacher an den Grand Départ der Tour de France 2017 in Düsseldorf denken, gleitet ein Lächeln über ihre Gesichter. "Radsport ist mein Leben, und wenn so etwas direkt vor der Haustür stattfindet - das ist etwas ganz Besonderes", meint Schumacher.

Er gehört genauso wie der gebürtige Flingeraner Hempel zu den bundesdeutschen Radsportgrößen. Schumacher holte zweimal olympisches Gold in der Mannschaftsverfolgung auf der Bahn, 1972 in München zusammen mit Hempel. Der gewann bereits 1968 in Mexiko die Silbermedaille. Mehrere Weltmeisterschaftstitel und unzählige Deutsche Meisterschaften schlagen für die Freunde zu Buche. Und auch in Düsseldorf waren sie siegreich: "Einmal habe ich das Rennen ,Rund um die Kö' mit vier Runden Vorsprung gewonnen", meint Schumacher lächelnd. "Ich hab es nur einmal auf zwei Runden Vorsprung geschafft", erwidert Hempel. Noch heute sind sie Mitglieder in Vereinen, die dem Radsportbezirk Düsseldorf angehören.

Für die Tour lassen sie ihre alten Kontakte spielen und lotsen einige der ganz großen alten Radsportrecken zur Tour. Zusagen von Joop Zoetemelk, der Niederländer ist mit 16 Tour-Teilnahmen Rekordhalter, Udo Bölts sowie den kompletten 72er (Hempel, Schumacher, Jürgen Colombo, Günter Haritz) und 76er (Schumacher, Gregor Braun, Hans Lutz, Peter Vonhof) Mannschaftsverfolgungs-Olympiasiegern liegen bereits vor. "Ich denke, dass wir 30 bis 35 ehemalige Radrennfahrer zusammen bekommen. Wir haben alle gebeten, ihr Rad mitzubringen, denn wir möchten auf der Strecke des Prologs fahren und etwas Düsseldorfer Tour-Luft schnuppern", erläutert Hempel. Tour-Luft schnuppern die beiden Radsportheroen vergangener Tage fast jedes Jahr. Sie fahren mit ihren Wohnmobilen zu den Startorten wie zuletzt nach Utrecht oder in die Berge. Dort radeln sie die von den Tour-Fahrern gefürchteten Passstraßen zum Mont Ventoux oder zum Col de la Madeleine hinauf. Nicht ganz einfach für die Herren so um die 70, und das Wetter beschert auch nicht immer nur Rückenwind und angenehme Temperaturen.

"Wenn man einmal sein Herz an den Radsport verloren hat, ist man auf ewig dabei", verrät Schumacher. "Man müsste Philosoph sein, um das erklären zu können, was man fühlt, wenn die Tour kommt." Logisch, dass die Vorfreude groß ist, denn die Tour kommt für vier Tage nach Düsseldorf. "Ich habe einige sportliche Großereignisse mitgemacht. Es werden sicher viele Touristen kommen, und Düsseldorf verbucht einen riesigen Imagegewinn", sagt Hempel. "Der Grand Départ wird ein Ereignis. Das kann man sich jetzt noch gar nicht vorstellen."

Tino Hermanns

(RP)
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