Ständehaus-Treff Heimspiel für DFB-Chef Niersbach

Düsseldorf · Die Bilder sind aus dem Fernsehen bekannt. Angela Merkel springt begeistert auf und bejubelt einen deutschen Treffer – und neben ihr freut sich Wolfgang Niersbach mit.

 Ständehaus Treff mit DFB Präsidenten Wolfgang Niersbach (M.) und den Fortuna-Legenden Gerd Zewe und Peter Förster (r.).

Ständehaus Treff mit DFB Präsidenten Wolfgang Niersbach (M.) und den Fortuna-Legenden Gerd Zewe und Peter Förster (r.).

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Die Bilder sind aus dem Fernsehen bekannt. Angela Merkel springt begeistert auf und bejubelt einen deutschen Treffer — und neben ihr freut sich Wolfgang Niersbach mit.

Der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ist den Umgang mit Spitzenpolitikern gewohnt, wie im Ständehaus schnell klarwurde. Handelsblatt-Herausgeber Gabor Steingart kam im Gespräch am gestrigen Abend vor den rund 550 Gästen natürlich auch auf die Bundestagswahl zu sprechen. Niersbach wollte jedoch nicht verraten, wem er am Sonntag die Daumen gedrückt habe. "Als DFB-Präsident bin ich zur Neutralität verpflichtet."

Immerhin so viel: Der Kanzlerin habe er per SMS gratuliert, auf diese Weise kommuniziere er mit Angela Merkel — die er im übrigen nicht duze, wie er auf Steingarts Nachfrage versicherte. Und gab es Mitleids-SMS für die Liberalen? Damit konnte Niersbach nicht dienen, ebenso wenig mit einem Chauffeur, er fährt nämlich seinen Dienstwagen selbst.

Die Fahrt nach Düsseldorf ist für Niersbach stets eine Heimkehr. Hier ist er aufgewachsen, hat Fußball gespielt, Bande zu Fortuna und DEG geknüpft. Klar, dass er im Ständehaus viele alte Bekannte wiedertraf und eine Art Familientreffen des Fußballs über die Bühne ging. Das fing mit Organisator Axel Pollheim, der wie Niersbach als Journalist gearbeitet hat, an.

Während der Spitzenfunktionär damals beim Sport-Informationsdienst Chef des Fußballressorts war, lieferte Pollheim ihm als freier Mitarbeiter Artikel über den 1. FC Köln sowie Fortuna Düsseldorf zu. Angesagt hatten sich weitere, mehr oder weniger enge Bekannte, allen voran Niersbachs bester Freund, "Mr. Fortuna" Werner Faßbender, der nahezu jedes Amt im Verein innehatte, Ex-Fortuna-Präsident Peter Förster, die Spielerlegenden Matthes Mauritz und Gerd Zewe sowie Alois Teuber, heute Mannschaftsarzt.

Den Niersbach-Abend ebenso wenig verpassen wollten die Kicker Christoph Metzelder, Rüdiger Abramczik und Lars Ricken, Rolf A. Königs, Präsident von Borussia Mönchengladbach, sowie Kult-Schiedsrichter Walter Eschweiler und Jürgen Marbach, der einst im Fortuna-Aufsichtsrat saß und heute über den arg kämpfenden MSV Duisburg wacht.

Stammgast im Ständehaus ist auch Rolf Bierhoff, Ex-RWE-Vorstand und Vater von Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff. Bei so viel Fußball und ein bisschen DEG — auch Walter Köberle war im Saal — konnten sicherlich auch FDP-Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann und ihr Parteifreund Burkhard Hirsch entspannen.

Das Essen wurde den Lebensstationen des Gastes angepasst. Es gab "Zerlegtes Gewächshaus an Frankfurter Grüner Sauce", aus dem Rheinland "Gesottener Tafelspitz mit Mohrrüben an Krenjus und Kartoffelstampf" und dann "Marillentarte mit Apfel-Sorbet". ujr

(RP)
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