Musik Heino rockt seinen alten Fußballclub

Düsseldorf · Von wegen altes Eisen. Mit seinen 77 Jahren legte Heino am Samstag in der Aula des Geschwister-Scholl-Gymnasiums einen Auftritt hin, den man wohl so schnell nicht wieder erleben wird. Um 21.30 Uhr war es für die rund 350 Besucher soweit: Der blonde Sänger betrat samt dunkler Sonnenbrille die Bühne. Passend zu seinen zurückliegenden Alben präsentierte er sich in Lederkluft, an der mit Nieten und Totenköpfen nicht gespart wurde. Mit "Junge" startete er wuchtig in seinen über einstündigen Auftritt. Ursprünglich stammt der Song von den Ärzten, die dem Vernehmen nach nicht sonderlich gut auf Heinos Coverversion zu sprechen sind.

 Im Leder-Outfit stand Heino vor den rund 350 Zuschauern auf der Bühne. Beim SC Schwarz-Weiß ist er Ehrenmitglied, sämtliche Einnahmen aus dem Auftritt überlässt er seinem Verein.

Im Leder-Outfit stand Heino vor den rund 350 Zuschauern auf der Bühne. Beim SC Schwarz-Weiß ist er Ehrenmitglied, sämtliche Einnahmen aus dem Auftritt überlässt er seinem Verein.

Foto: David Young

Von wegen altes Eisen. Mit seinen 77 Jahren legte Heino am Samstag in der Aula des Geschwister-Scholl-Gymnasiums einen Auftritt hin, den man wohl so schnell nicht wieder erleben wird. Um 21.30 Uhr war es für die rund 350 Besucher soweit: Der blonde Sänger betrat samt dunkler Sonnenbrille die Bühne. Passend zu seinen zurückliegenden Alben präsentierte er sich in Lederkluft, an der mit Nieten und Totenköpfen nicht gespart wurde. Mit "Junge" startete er wuchtig in seinen über einstündigen Auftritt. Ursprünglich stammt der Song von den Ärzten, die dem Vernehmen nach nicht sonderlich gut auf Heinos Coverversion zu sprechen sind.

Den Fans war das aber egal. Sie feierten den Sänger, dessen bürgerlicher Name Heinz Georg Kramm lautet, immer wieder mit "Heino, Heino"-Sprechchören. Heino selbst genoss sichtlich den Auftritt und bot seinen Fans ein abwechslungsreiches Programm. Denn er ist wohl der einzige Sänger, der ohne Mühe zuerst "Ja, ja, die Katja, die hat ja", dann "Sonne" von Rammstein und im Anschluss "Schwarzbraun ist die Haselnuss" singen kann. Die Mischung macht es halt. Das sahen auch die Fans so, für die es zeitweise kein Halten mehr gab.

Anlass für seinen Auftritt war der 110. Geburtstag des Vereins SC Schwarz-Weiß 06, zu dem Heino eine besonders enge Verbindung hat. Schließlich hat der gebürtige Oberbilker während seiner Jugend im Verein gespielt. "Ich war rechter Verteidiger und bis ich aufhörte, sogar recht gut", sagt er. Das war mit 18. Dann entschied er sich, lieber Musik zu machen, weil beim Fußball mit 30 Jahren Schluss gewesen wäre, wie er sagt. An seine aktive Zeit denkt er aber immer noch gerne zurück. "Damals waren alle meine Onkel und Kumpels im Verein, da gab es für mich dann keine Ausreden mehr. Bei Wind und Wetter standen wir auf dem Platz. Zwei Mal in der Woche wurde trainiert und dann gab es am Wochenende immer ein Spiel", sagt er. Wegen der vielen Schrotthändler in Oberbilk fuhr er mit einem Dreirad der Firma Tempo zu den Auswärtsspielen "Ich saß meistens mit ein paar Jungs hinten auf der Ladefläche."

Seit dieser Zeit besteht ein regelmäßiger Austausch. "Heino war auch bei den vergangenen Jubiläen hier. Wir freuen uns immer riesig", sagt Schwarz-Weiß Geschäftsführer Michael Drinhausen. Bei einer so langer Bindung zum Verein versteht es sich, dass Heino dort Ehrenmitglied ist. Um seinem Herzensclub unter die Arme zu greifen, hat er sich dazu entschieden, dass sämtliche Einnahmen des Abends an den SC Schwarz-Weiß gehen sollen. "Ich übernehme alle Kosten für die Band", sagt Heino. Zu einem gelungenen Auftritt zählt aber auch ein Rückzugsort. Da er am Samstag in einer Schule auftrat, wurde kurzerhand ein Klassenzimmer hergerichtet. Dort bereitete er sich zusammen mit seiner Frau Hannelore auf den Auftritt vor. Die Besucher des Konzertes hoffen, dass Heino auch zum nächsten Geburtstag kommt und sind gespannt, welche Musikrichtung er dann für sich entdeckt haben wird. Maximilian Krone

(RP)
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