Roger Cicero "Ich ziehe mich gerne gut an"

Düsseldorf · Sänger Roger Cicero stellt am 8. April in der Mitsubishi Electric Halle sein Programm "Cicero sings Sinatra" vor. Vor dem Besuch spricht der 45-Jährige darüber, was er an Frank Sinatra faszinierend findet, warum ihn Mode interessiert und wie er es schafft, mehr Rücksicht auf seine Gesundheit zu nehmen.

 Roger Cicero singt am 8. April Frank-Sinatra-Lieder in der Mitsubishi Electric Halle. Karten gibt es unter www.westticket.de.

Roger Cicero singt am 8. April Frank-Sinatra-Lieder in der Mitsubishi Electric Halle. Karten gibt es unter www.westticket.de.

Foto: Andreas Richter

Sänger Roger Cicero stellt am 8. April in der Mitsubishi Electric Halle sein Programm "Cicero sings Sinatra" vor. Vor dem Besuch spricht der 45-Jährige darüber, was er an Frank Sinatra faszinierend findet, warum ihn Mode interessiert und wie er es schafft, mehr Rücksicht auf seine Gesundheit zu nehmen.

Hatten Sie Ehrfurcht, als Sie sich dem Werk von Frank Sinatra genähert haben?

Cicero Nein, Ehrfurcht hatte ich nicht. Es sind Titel, die mich schon sehr lange begleiten und die ich schon sehr lange kenne. Ich interpretiere nicht Sinatra, sondern sein Repertoire. Das ist ein sehr großer Unterschied. Ich habe nicht geplant, ihn zu imitieren oder ihm nachzueifern. Ich wollte meinen eigenen Zugang zu den Titeln finden. Das ist ein Stück weit über die Songauswahl gekommen und die Textarbeit.

Können Sie sich noch erinnern, als Sie zum ersten Mal Sinatra gehört haben? Es heißt, das sei während Ihrer Studienzeit gewesen.

Cicero Ich habe ihn auch schon vorher häufig gehört. Aber ich mag die Formulierung, dass ich ihn während meiner Studienzeit zum ersten Mal "wirklich" gehört habe. Natürlich habe ich ihn schon vorher singen hören. Ein Kommilitone hat mir die Live-CD "Live at the Sands" empfohlen, und die hat mich so richtig gepackt. Sie gehört bis heute zu meinen persönlichen Top 10.

Sie wurden Ende vergangenen Jahres in Düsseldorf als "Hutträger des Jahres" ausgezeichnet. Wie wichtig ist Ihnen Mode - als Künstler und privat?

Cicero Ich habe Spaß an Mode. Ich bin allerdings niemand, der sich stundenlang in Modezeitschriften vergräbt oder auf der Straße verfolgt, was andere Menschen gerade tragen oder der in jeder Stadt erstmal in die einschlägigen Modegeschäfte geht. Aber ich ziehe mich gerne gut an - privat und vor allem auf der Bühne. Das ist etwas, auf das ich sehr achte.

Ihr Modegeschmack ist wahrscheinlich eher ein klassischer, der weniger an Trends gebunden ist?

Cicero Das würde ich auch so sehen (lacht).

Tragen Sie privat eigentlich auch Hut? Auf der Bühne ist es ja Ihr Markenzeichen.

Cicero Hut trage ich privat so gut wie gar nicht. Alleine schon wegen des Wiedererkennungswerts. Wenn ich mit dem Hut rausgehe, werde ich schneller erkannt. Wobei man auch sagen muss, dass es in Hamburg, wo ich lebe, doch sehr entspannt ist. Hier laufen einem die Leute nicht hinterher auf der Straße.

Gibt es Dinge, die sie mit Düsseldorf verbindet?

Cicero Ja unbedingt. Düsseldorf hat eine wunderbare Altstadt. Und die Mitsubishi Electric Halle, in der wir auf unserer letzten Tour glatt einen Stromausfall hatten, wir haben uns echt amüsiert. Und natürlich das Düsseldorfer Publikum - das ist von Anfang an dabei.

Sie haben sich Ende vergangenen Jahres eine Pause genommen wegen eines akuten Erschöpfungssyndroms. Was machen Sie seitdem anders? Gönnen Sie sich mehr Pausen, achten Sie stärker auf sich selbst?

Cicero Ich habe in der Tat auch vorher schon genau darauf geachtet, wenn mir etwas zu viel wurde. Allerdings ist da immer Luft nach oben. Gerade in diesem Job ist das auch sehr schwer. Ich gucke jetzt noch ein bisschen genauer hin, wann mal eine Pause angebracht wäre und wann mir etwas zu viel wird. Dabei geht es gar um das auf der Bühne stehen, weil mir das auch sehr viel Energie gibt. Das ganze Drumherum ist natürlich sehr energieraubend.

Sie meinen damit, Promotion für Touren und Platten zu machen?

Cicero Sagen wir es einmal so: Ich reise sehr viel und die Anzahl der Termine ist manchmal ein bisschen ambitioniert. Ich achte etwas mehr auf Pausen.

Was ist Ihre Methode, um vom Stress abzuschalten?

Cicero Meditation (lacht).

Sie machen Yoga?

Cicero Ja, aber Meditation hat ja nicht zwingend etwas mit Yoga zu tun. Yoga Practice ist eine Sache, Meditation ist noch mal eine andere. Die Kunst ist, beides regelmäßig einzubauen.

Jan Wiefels

(RP)
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