Rainer Schüler In Abu Dhabi von der Heimat träumen

Düsseldorf · Der Ring ist gebaut, der Boden verlegt, die Lichtinszenierung stimmt und die Technik für das Spektakel ist eingerichtet: Morgen Abend kann's also rund gehen in der mit 6000 Plätzen ausverkauften Ipic Arena. Dann fliegen bei den "Abu Dhabi Warrior Fighting Championships" nicht nur die Fäuste. Denn bei den Mixed Martial Arts (auf Deutsch: gemischte Kampfkünste) wird getreten, geschlagen, gecatcht, geworfen und "man haut sich ordentlich auf die Köppe", sagt Rainer Schüler.

 Rainer Schüler vor der Ipic Arena in Abu Dhabi. Seit Januar 2014 leitet der 41-Jährige die Halle.

Rainer Schüler vor der Ipic Arena in Abu Dhabi. Seit Januar 2014 leitet der 41-Jährige die Halle.

Foto: Schüler

Der Ring ist gebaut, der Boden verlegt, die Lichtinszenierung stimmt und die Technik für das Spektakel ist eingerichtet: Morgen Abend kann's also rund gehen in der mit 6000 Plätzen ausverkauften Ipic Arena. Dann fliegen bei den "Abu Dhabi Warrior Fighting Championships" nicht nur die Fäuste. Denn bei den Mixed Martial Arts (auf Deutsch: gemischte Kampfkünste) wird getreten, geschlagen, gecatcht, geworfen und "man haut sich ordentlich auf die Köppe", sagt Rainer Schüler.

Seit Januar 2014 managt der 41-jährige Geschäftsführer die Ipic Arena in Abu Dhabi, der größten und reichsten Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate. Von seinem Bürofenster aus blickt Schüler, ehemaliger Pressechef der Düsseldorfer Esprit Arena und der Congress Sport & Event GmbH, über die Zayed Sport City mit dem großen Stadion und "seiner" Multifunktionshalle. In dieser finden viele Sportveranstaltungen statt, vor allem Jiu-Jitsu - Sheik Mohamed ist ein großer Fan dieser Kampfsportart -, aber auch Käfigboxen, Konzerte, Fernsehshows und Modenschauen.

Und wie fühlt sich der gebürtige Niederrheiner aus Sevelen, der nach dem Sportpublizistikstudium in Köln viele Jahre in Düsseldorf gelebt hat, in der Wüste unter sengender Sonne? "Gut, ich habe mich prima eingelebt", sagt er und lacht, "obschon die Umstellung heftig war." Damit meint er nicht nur die hohen Temperaturen (derzeit ist es tagsüber "nur" 40 Grad warm). Die Mentalität, die Kultur, die Gepflogenheiten, der Ramadan, das tägliche Leben, die Einstellung zum Job - alles sei anders. "Hier braucht man vor allem viel Geduld", meint Schüler.

Dennoch hat er den Wechsel vom Rhein auf die Insel am Persischen Golf, wo der Ausländeranteil bei 80 Prozent liegt, nicht bereut. "Ich hab nicht lange überlegen müssen, denn die Chance, an einem solchen Ort eine eigene Halle als General Manager zu übernehmen, wird einem nicht allzu so oft geboten." Außerdem habe er viel Neues gelernt. In den zurückliegenden Monaten sei so viel passiert wie in Düsseldorf in zehn Jahren.

Doch vermisst Rainer Schüler das Leben in Deutschland. "Mir ist erst in der Ferne bewusstgeworden, was mir alles fehlt, wie gut bei uns alles geregelt ist und wie wohl ich mich in der Heimat fühle", verrät er. Die Sehnsucht nach seiner Familie und seinen Freunden sei schon groß. "Klar kommen mich viele hier besuchen, schließlich lebe ich einem exotischen Land, in dem andere gerne Urlaub machen."

Nachdem seine Eltern letztes Weihnachten bei ihm verbracht haben, hat er diesmal sein Flugticket nach Düsseldorf schon in der Tasche. Mitte Dezember geht es für zwei Wochen heim. Ins Neue Jahre feiert er mit Verwandten in Abu Dhabi. Und mal schauen, was 2016 alles passiert.

Dagmar Haas-Pilwat

(RP)
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