Giovanni Costello Italiens smarter Export singt im Savoy

Düsseldorf · Der Sänger, Pianist und Komponist Giovanni Costello tourt gerade fleißig durch die Lande. Heute Abend gibt er ein Konzert im Savoy Theater und präsentiert dabei sein neues Album "Splendido", was so viel heißt wie "liebevoll" oder "charmant". Seine eigenen Songs werden zu hören sein, und er interpretiert mit seiner warmen, rauchigen Stimme auch Songs von Lucio Dalla, Mina und Paolo Conte, deren Musik ihn inspirierte.

 Sänger und Komponist Giovanni Costello tritt heute Abend in seiner Wahl-Heimat auf, und zwar im Savoy Theater.

Sänger und Komponist Giovanni Costello tritt heute Abend in seiner Wahl-Heimat auf, und zwar im Savoy Theater.

Foto: Costello

Der Sänger, Pianist und Komponist Giovanni Costello tourt gerade fleißig durch die Lande. Heute Abend gibt er ein Konzert im Savoy Theater und präsentiert dabei sein neues Album "Splendido", was so viel heißt wie "liebevoll" oder "charmant". Seine eigenen Songs werden zu hören sein, und er interpretiert mit seiner warmen, rauchigen Stimme auch Songs von Lucio Dalla, Mina und Paolo Conte, deren Musik ihn inspirierte.

Längst ist Düsseldorf seine geliebte Wahl-Heimat, und gerne erinnert sich Costello an seine Anfangszeit in der Stadt. Da war es René Heinersdorffs Opa (ebenfalls René), der ihn ermunterte, in seinem Piano-Geschäft zu proben, das es damals an der Heinrich-Heine-Allee neben dem Opernhaus gab - unten im Keller existierten viele kleine Proberäume mit Klavieren. "Komm jeden Tag vorbei, setz' Dich ans Klavier, mach' was aus Deinem Talent", ermunterte der Theatermacher den jungen Giovanni, wie der heute noch gerne erzählt. Costello lebte damals zeitweise auch noch in Italien und studierte dort klassische Musik. In Tinos Bar verdiente er sich seine ersten Gagen. Heute ist er bekannt in der Stadt und über sie hinaus als Sänger mit Temperament und smartem, kraftvollem Timbre. Viele Freundschaften verbinden ihn mit Düsseldorf, aber es zieht ihn auch immer wieder nach Italien, in seine ursprüngliche Heimat Umbrien. Dort hat er auch ein Studio, wo er Songs komponiert und aufnimmt. "Es hilft mir einfach, den Kopf frei zu bekommen, wenn ich mit Jugendfreunden einfach einen Kaffee oder Aperitivo in einer der kleinen Bars trinke und mit ihnen über alte und natürlich neue Zeiten sinniere." Gesprächsstoff gibt es genug: 2011 war Giovanni Costello bei der ersten Staffel von "The Voice of Germany" (TVOG) dabei, sein "Battle-Video" ist nach wie vor ein viraler Hit. Danach nahm er eine CD mit der bekannten SWR-Big-Band auf und trat regelmäßig mit diesen Musikern auf. Kürzlich war er auch wieder im italienischen Fernsehen mit dem Song "Feeling Good".

Seine große Leidenschaft für Musik entwickelte der heute 52-Jährige bereits mit sieben Jahren. Von seinem "Maestro" Signore Polverini lernte er das Klavierspielen. Mit zehn Jahren stand er zum ersten Mal auf der Bühne. Mit 18 tourte er mit seiner Band durch Italien. Nach Abschluss seines Musikstudiums am Konservatorium in Perugia studierte er auch erfolgreich Kompositionslehre in Mailand. Vier Alben nahm er bisher auf.

Giovanni Costello sitzt heute Abend am Piano und singt. Nico Brandenburg ist am Kontrabass, Ron van Stratum ist der Herr über das Schlagzeug und Martin Schulte der Gitarrist. "Meine Texte und Melodien reflektieren eine besondere Reife, aber nie ganz ohne Augenzwinkern", sagt Costello und verspricht Jazzklänge mit einem Mix aus Pop und Cantautore - so werden in der zeitgenössischen italienischen Musik Sänger bezeichnet, die selbst komponierte Lieder vortragen. Die Songs komponierte er am Piano, "mein Instrument der Herzen". Auch das Bandoneon wird zu hören sein. "Caruso" ist auf dem Album, der weltbekannte Song von Lucio Dalla. "Se non avessi te" (Illusionen) ist ein Lied von Udo Jürgens. "Un Amore Cosi" ist im Original Pe Werners "Kribbeln im Bauch". Einen Song komponierte Costello gemeinsam mit seinem damals sechsjährigen Sohn: "La Mela" (Der Apfel) klingt leicht und fröhlich, hat aber laut Costello eine tiefere Bedeutung. "Versuche nicht nur, zu gefallen, bleibe bei dir, denn es wird dir nicht gedankt, wenn du zu viel gibst." Susanne Mendack

(RP)
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