Erdmöbel Jenseits von "Last Christmas"

Düsseldorf · Schon seit 2006 nimmt die Band Erdmöbel jedes Jahr ein Weihnachtslied auf. Begonnen hat alles mit einer Coverversion des fragwürdigen Wham!-Klassikers "Last Christmas". Mittlerweile liegt eine komplette CD mit "Jahresendliedern", wie die Band sie nennt, vor. Im Rahmen ihrer vorweihnachtlichen Tour machen die vier Kölner am Mittwoch erstmals auch in Düsseldorf Station.

 Die Band Erdmöbel um Markus Berges (2.vl.) kommt mit ihrem Weihnachtskonzert erstmals nach Düsseldorf. Sie präsentieren eigene Versionen von Weihnachtsliedern.

Die Band Erdmöbel um Markus Berges (2.vl.) kommt mit ihrem Weihnachtskonzert erstmals nach Düsseldorf. Sie präsentieren eigene Versionen von Weihnachtsliedern.

Foto: Band

Auf die Idee, Alben mit Weihnachtsliedern zu veröffentlichen, sind vor Erdmöbel schon andere bekannte Künstler wie Elvis Presley, Mariah Carey und sogar Helene Fischer gekommen. Vorbild seien die genannten allerdings nicht gewesen, wie die Bandmitglieder Markus Berges und Ekki Maas im Gespräch mit unserer Redaktion erzählen. "Wir wandeln eher auf den Spuren von Slade, Sufjan Stevens und natürlich von John und Yoko ...", sagt Markus Berges. Wie ihre musikalischen Vorbilder haben Erdmöbel einen sehr eigenen Weg für ihre Weihnachtssongs eingeschlagen. Das beginnt schon beim Titel. "Last Christmas", der in der Weihnachtszeit omnipräsente Klassiker von Wham!, heißt bei den Kölnern "Weihnachten ist mir doch egal". Das Lied von George Michael und Andrew Ridgeley vereine zwei große, simple Melodien, so Berges. "Man kann denken und fühlen, wie man will, der Song löst schon lange bei jedem den heftigsten Weihnachtschlüsselreiz aus. Wie die Essensglocke beim pawlowschen Hund den Speichelfluss. Wir können längst auf dieses Weihnachtslied nicht mehr verzichten. Es ist auch diese Abhängigkeit, die viele nervt. Unsere Version schafft da Abhilfe", versichert sein Bandkollege Ekki Maas.

Die Weihnachtstour, die Erdmöbel neben Düsseldorf auch nach Aachen, Dortmund und Berlin führt, gehört für die Band mittlerweile zum Adventsritual. Nach dem letzten Auftritt am 22. Dezember in Hamburg beginnt auch für die Kölner langsam das Weihnachtsfest. "Am 23. Dezember fahren wir heim nach Köln. Vormittags am Heiligen Abend werden in aller Ruhe Geschenke gekauft", sagt Berges. Daran hält sich auch sein Bandkollege:

"Am Heiligen Morgen sind tatsächlich noch alle Sachen vorrätig, es ist angenehm leer und die Verkäuferinnen haben beste Laune. Es ist echte Herzenswärme, die einem in den Kaufhäusern entgegenschlägt."

Damit es später bei der Bescherung nicht zu Unstimmigkeiten kommt, haben die beiden einen Vorsatz: Nur das schenken, was auf dem Wunschzettel steht. Alles andere könne leicht zu Enttäuschungen führen. Das feit natürlich nicht davor, selbst mit unpassenden Dingen beschenkt zu werden. So hat Maas schon mal einen Joghurtzubereiter geschenkt bekommen. Berges durfte einen Beziehungsberater vom Wühltisch auspacken.

Im Dezember sollte man sich auch Gedanken machen um Vorsätze für das neue Jahr. Da ist für Erdmöbel die Priorität klar: Es soll ein neues Album geben, daran werde nach dem Jahreswechsel gearbeitet.

Erdmöbel treten am Mittwoch, 14. Dezember, 20 Uhr, im Savoy-Theater, Graf-Adolf-Straße 47., auf. Karten für das Konzert gibt es unter Telefon 0211 274000 und unter www.westticket.de.

(RP)
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