Strahlend blond mit schwarzem engem Rock und hohen Stiefeln lacht sie ins Publikum: "Hi Guys!". Die Sängerin kommt aus einer Musikerfamilie und hat heute ihren Bruder Ricky Wilde als Gitarristen mitgebracht und ihre Nichte Scarlett. Zwar sieht die mit dunkelroten strähnigen Haaren, Piercing, superkurzem Rock im britischen Karo und pinkfarbigen Wollfäustlingen ein bisschen punkig aus, singt aber auch ganz schön und lächelt dabei aus großen braunen Augen in die Runde.

Kim Wilde möchte, dass ihre Fans Spaß haben, mitsingen und tanzen, hat sie vorher noch dem Verein Lichtblicke gesagt, der nach dem kostenlosen Auftritt Spenden sammelt. Beim ersten Lied "You keep me hangin' on", singen einige im Publikum dann auch beim "huhuhuhu" mit. Die Fans bedanken sich für den alten Hit mit viel Applaus und Kim Wilde fragt: "Erinnert sich jemand an die 80er?" "Ja!" schallt es zurück, und es klingt, als hätten alle nur die besten Erinnerungen. Eben die Jugendzeit der meisten hier.

Apropos Jugend. Die britische Sängerin sieht bemerkenswert frisch aus. Was vielleicht auch daran liegen kann, dass die 53-jährige Britin neben ihrer Karriere als Sängerin gelernte Landschaftsarchitektin ist, wo man viel Zeit an der frischen Luft verbringt. Überhaupt gibt sich Kim Wilde entspannt. Hocherfreut nimmt sie einen Glühwein entgegen, hält in der einen Hand den heißen Becher in der anderen Hand das Mikrofon. Zwischen ihren Hits gibt es einige Weihnachtslieder von ihrer aktuellen CD.

Auf den Punkt genau verabschiedet sie sich, schließlich muss sie schnell weiter zu Deutschlands anderen Weihnachtsmärkten. Die Security schleust sie und ihre Nichte in die Tiefgarage. Die enttäuschten Fans wenden sich mit Autogramm- und Fotowünschen an Bruder Ricky. Sonja Schmitz