Kunstsammlung Künstlerin überrascht K20 mit Guerilla-Aktion an der Wand

Düsseldorf · Von Antje Seeger hatten die Mitarbeiter der Kunstsammlung noch nie gehört - dabei stellt sie angeblich seit 2. Juli im K20 am Grabbeplatz aus. Das zumindest ist neuerdings auf der Fassade des Museums zu lesen, auf der die Kunstsammlung ihr Programm bewirbt. Gleich neben der Ausstellung von Kandinsky und Co. taucht dort in ebenso großen Lettern der Hinweis auf Seeger und ihr Projekt "Namedropping" auf.

 Kandinsky, Malewitsch, Mondrian - und Antje Seeger? Das Jahresprogramm auf der Fassade des K20 am Grabbeplatz gibt ein Rätsel auf.

Kandinsky, Malewitsch, Mondrian - und Antje Seeger? Das Jahresprogramm auf der Fassade des K20 am Grabbeplatz gibt ein Rätsel auf.

Foto: Kunstsammlung NRW

Von Antje Seeger hatten die Mitarbeiter der Kunstsammlung noch nie gehört - dabei stellt sie angeblich seit 2. Juli im K20 am Grabbeplatz aus. Das zumindest ist neuerdings auf der Fassade des Museums zu lesen, auf der die Kunstsammlung ihr Programm bewirbt. Gleich neben der Ausstellung von Kandinsky und Co. taucht dort in ebenso großen Lettern der Hinweis auf Seeger und ihr Projekt "Namedropping" auf.

Nach einer Internet-Recherche und einem Anruf ist das Museum inzwischen schlauer: Antje Seeger (32) ist Konzeptkünstlerin, kommt aus Dresden - und hat der Kunstsammlung sozusagen ein Kuckucksei ins Nest gelegt. In einer Undercover-Aktion hat sie die Inschrift angebracht. "Ich hab eine Stulle auf der Bank gegenüber gegessen und gedacht - das passt hier", erzählte sie Kunstsammlungs-Pressesprecher Gerd Korinthenberg.

Der fand die Künstlerin auf Anhieb sympathisch. "Sie hat auch immer wieder betont, dass sie nichts kaputtmachen wollte." Bereits seit 2008 ist es Seegers künstlerisches Konzept, Dinge in den öffentlichen Raum oder Museen einzufügen. Dass sie ihre angebliche Ausstellung in Düsseldorf "Namedropping" genannt hat, soll leise Kritik daran sein, dass in den Häusern der Kunstsammlung NRW so viele große Namen zu sehen sind - und nach ihrer Ansicht zu wenige junge Künstler.

Das Museum hat sich entschieden, die Guerilla-Intervention stehenzulassen. Um Verwirrung bei Besuchern zu vermeiden, wurde die Inschrift aber um einen völlig widersinnigen gelben Aufkleber ergänzt. Der verkündet nun "Verlängert bis 26.01.2014".

(arl)
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