Düsseldorfer In Aller Welt Marion Gutkowski ist glücklich auf Athos

Düsseldorf · Sie ist froh, dass sie dieses "Abenteuer Griechenland" gewagt hat: Seit April dieses Jahres arbeitet Marion Gutkowski als Reiseleiterin in dem beliebten Urlaubsland. Es verschlug sie nicht in eine pulsierende Metropole, sondern in eine Gegend, die sie selbst als "einzigartig, gelassen, inspirierend" schätzen lernte. Hier hat sie ihre neue Bleibe, auf der Halbinsel Chalkidiki, in einem kleinen, alten Fischerdörfchen zwei Stunden vom Flughafen Thessaloniki entfernt: Ouranoupolis. Wer einmal hier war, wird dem Zauber dieser Gegend auf ewig erliegen, behaupten die Einheimischen.

 Marion Gutkowski ist seit April dieses Jahres auf der Halbinsel Athos unterwegs und beweist sich als Reiseleiterin.

Marion Gutkowski ist seit April dieses Jahres auf der Halbinsel Athos unterwegs und beweist sich als Reiseleiterin.

Foto: Brigitte Pavetic

Sie ist froh, dass sie dieses "Abenteuer Griechenland" gewagt hat: Seit April dieses Jahres arbeitet Marion Gutkowski als Reiseleiterin in dem beliebten Urlaubsland. Es verschlug sie nicht in eine pulsierende Metropole, sondern in eine Gegend, die sie selbst als "einzigartig, gelassen, inspirierend" schätzen lernte. Hier hat sie ihre neue Bleibe, auf der Halbinsel Chalkidiki, in einem kleinen, alten Fischerdörfchen zwei Stunden vom Flughafen Thessaloniki entfernt: Ouranoupolis. Wer einmal hier war, wird dem Zauber dieser Gegend auf ewig erliegen, behaupten die Einheimischen.

 Zeit zum Entspannen bleibt auch ein wenig.

Zeit zum Entspannen bleibt auch ein wenig.

Foto: Brigitte Pavetic

Marion Gutkowski jedenfalls, die vorher in einem Düsseldorfer Industrie-Unternehmen Reiseanträge bearbeite, hat es gepackt. "Ich liebe Düsseldorf, aber es war höchste Zeit für einen ordentlichen Wechsel in meinem Leben." An Ouranoupolis schätzt sie besonders die südländische Lebensart: "Die heitere Gelassenheit der Leute, als Frau hast Du keinerlei Probleme, man darf generell nicht zu kleinlich sein. Die Griechen brauchen einen gewissen Spielraum", sagt sie augenzwinkernd und spielt damit auf den Unterschied zwischen der eher gelassenen Haltung dort und der Akkuratesse Deutschlands an. Herausfordernd ist ihr Job, denn als Expertin für den Reiseveranstalter Tui sind ihre Aufgaben vielschichtig: Sie begrüßt die deutschen und britischen Gäste, gibt lokale Tipps und macht den Touristen Ausflüge schmackhaft. Zudem kümmert sie sich um alle Fragen rund den Urlaub ihrer Gäste. "Die Bräune, die ich habe, stellt sich automatisch ein", grinst sie. "Ich nenne sie Arbeitsbräune." Nach der Arbeit an den wunderschönen Naturstrand zu gehen und ins glasklare und erfrischende Meerwasser zu springen, das ist ihr kleiner Luxus in einer arbeitsreichen Woche.

 Ihre große Leidenschaft: Süßes bei den vielen Händlern.

Ihre große Leidenschaft: Süßes bei den vielen Händlern.

Foto: Brigitte Pavetic

55 Jahre alt ist Marion Gutkowski jetzt, und mit ihrem neuen Job entdeckte sie eine gewisse Leichtigkeit im Leben wieder, die ihr in ihrem Düsseldorfer Job schon lange abhanden gekommen war. Sie hat damit eine Tätigkeit gefunden, für die sie sich gerne engagiert und die ihr Freude bereitet. "Zuvor saß ich in einem Großraumbüro und habe mich stundenlang mit der Abrechnungsprüfung beschäftigt. Das hat mich irgendwie krank gemacht." Die Kurskorrektur in ihrem Leben zahlt sich aus: Sonne satt und mediterranes Flair tun ihr gut, sie ist wieder glücklich, wie sie sagt. "Es ist lebhaft, ich bin viel unterwegs, ich mag das, was ich mache. Ich quatsche mit vielen Leuten, lerne das Land kennen, ordne Unterlagen, organisiere Ausflüge, Ankünfte und Abreisen. Es ist nie langweilig. Ich habe das Gefühl, ich lebe wieder. Außerdem istdas Essen hier sehr lecker."

Damit meint die Reiseleiterin speziell die griechische Patisserie mit von Honig triefenden Küchlein, Schokoladen und Pistazienkeksen. "Ich muss mich wirklich zusammenreißen, wenn ich an diesen Läden vorbeigehe. Zu verführerisch." Als sie Düsseldorf verließ, um in Griechenland neu anzufangen, hatte sie arg wenig auf den Rippen. "Das hat sich geändert", sagt sie und strahlt. In dem Punkt überlässt sie Verzicht und Tugendhaftigkeit den anderen - zum Beispiel den vielen Mönchen, die hier tagtäglich ihren Weg passieren. Mit Athos, einem der drei sogenannten "Finger" von Chalkidiki, hat sich Marion Gutkowski eine Halbinsel ausgesucht, die berühmt ist für ihre von der Außenwelt abgeschotteten Klosteranlagen, in denen seit über 1000 Jahren römisch-orthodoxe Mönche aus aller Herrn Länder leben. Von Gutkowskis Wohnort Ouranoupolis aus geht es für diese per Schiff in Richtung Klosteranlagen, die über den Seeweg angefahren werden. "Mein Arbeitsplatz bekommt dadurch auch noch was Mystisches."

Auch sonst ist sie bemerkenswerten Traditionen nahe: "Neulich war ich zum Beispiel in Stagira. Das ist der Geburtsort des Philosophen Aristoteles. Beeindruckend ist das, so einen Ort zu erleben, an dem dieser große Denker aufgewachsen ist." Seine Erfindungen im nach ihm benannten Park in Stagira sind ihr Favorit: "Wenn man so großartige Erfindungen hinterlässt, dann ist das wertvoll." Brigitte Pavetic

(RP)
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