Cornelia Hornemann Maschinenbauerin spielt bei Töchter Düsseldorfs

Düsseldorf · Sie ist eine Frau mit vielen Talenten: Musik gemacht hat Cornelia Hornemann von frühester Jugend an, bereits mit sieben Jahren spielte sie Querflöte im Schulorchester. Mit 13 wurde sie Mitglied einer Mädchenband in ihrer damaligen Heimatstadt Dessau in der ehemaligen DDR, spielte immer noch Flöte, später kam das Saxofon dazu.

 Cornelia Hornemann ist Maschinenbauerin und leidenschaftlich engagierte Musikerin mit eigener Band: den Töchtern Düsseldorfs.

Cornelia Hornemann ist Maschinenbauerin und leidenschaftlich engagierte Musikerin mit eigener Band: den Töchtern Düsseldorfs.

Foto: Andreas Bretz

Sie ist eine Frau mit vielen Talenten: Musik gemacht hat Cornelia Hornemann von frühester Jugend an, bereits mit sieben Jahren spielte sie Querflöte im Schulorchester. Mit 13 wurde sie Mitglied einer Mädchenband in ihrer damaligen Heimatstadt Dessau in der ehemaligen DDR, spielte immer noch Flöte, später kam das Saxofon dazu.

"Wir haben Titel von den Beatles, von Jethro Tull oder Boney M. gespielt", erinnert sich die heute 56-Jährige. Es sei damals erlaubt gewesen, westliche Lieder zu spielen, wenn 60 Prozent des Repertoires aus DDR-Songs bestanden. Bis 1979 blieb sie in der Mädchenband und studierte dann - weil Maschinen und deren Funktion sie genauso sehr faszinierten wie die Musik - in Magdeburg Maschinenbau. Auch während des Studiums blieb sie der Musik treu, wurde wieder Saxofonistin und dieses Mal auch Sängerin in einer Band. "Wir haben die Rockballaden und Songs der 1980er Jahre gespielt und waren ziemlich erfolgreich, wir sind sogar in Berlin aufgetreten", erzählt Hornemann. Und weil sie sich schon damals nicht zwischen Maschinenbau und Musik entscheiden konnte, sondern immer beides wollte, studierte sie "nebenbei" im Anschluss an ihr Ingenieurstudium dann tatsächlich noch Gesang, Querflöte und Saxofon. Trotz dieser Möglichkeiten sei sie in der ehemaligen DDR an viele Grenzen gestoßen, habe sich immer unfrei gefühlt. Deshalb ist sie gemeinsam mit ihrem Mann und dem damals einjährigen Sohn kurz vor der Wende im Frühjahr 1989 geflohen.

Da der Bruder ihres Mannes, der Juwelier Georg Hornemann, bereits hier lebte, kam die Familie nach Düsseldorf und fühlte sich von Anfang an wohl. "Ich bin gern hin und wieder zu Besuch in Dessau, freue mich aber jedes Mal, zurück nach Düsseldorf zu kommen", sagt sie. Auch in der neuen Heimat gelang Cornelia Hornemann von Anfang an der Spagat zwischen ihren beiden großen Leidenschaften, der Technik und der Musik. Schnell fand sie eine Anstellung als Maschinenbauingenieurin und gab nebenbei Unterricht an verschiedenen Musikschulen, zudem gehört sie seit rund 20 Jahren als Flötistin zum Orchester der Landesregierung Düsseldorf. Selbst als sie 1995 Witwe wurde - ihr Sohn war damals sieben und ihre Tochter erst ein Jahr alt - blieb sie der Musik treu, war als Dozentin tätig. Nur die Liebe zur Technik stellte sie für einige Jahre zurück, um mehr Zeit für ihre Kinder zu haben. "In meinem Beruf als Ingenieurin zu arbeiten, hat mir allerdings sehr gefehlt", erzählt sie. Umso glücklicher sei sie daher, dass sie vor rund sechs Jahren an ihren alten Arbeitsplatz zurückkehren konnte, das sei "wie nach Hause kommen" gewesen. Ihre Arbeit kann sie sich bis heute so einteilen, dass noch genügend Zeit für die Musik bleibt.

Das ist wichtig, denn Cornelia Hornemann gründete auch die Band Töchter Düsseldorfs. Sie habe damals zwei sehr begabte Saxofonschülerinnen gehabt, erzählt sie. Sie erinnerte sich an ihre eigene Jugendzeit als Mitglied einer Mädchenband, und schnell war die Idee geboren, eine eigene Band zu gründen. Auch ihre - ebenfalls sehr musikalische - Tochter was sofort begeistert. Den ersten Auftritt hatten die Töchter Düsseldorfs 2011. Sieben Mädchen im Alter von elf bis 19 Jahren präsentieren ein Repertoire von Amy Winehouse bis George Michael. Auf Konzertreise nach Berlin ging es schon, für das kommende Jahr ist eine Reise nach Italien geplant. In den vergangenen sieben Jahren sind aus den Bandmitgliedern längst Freundinnen geworden, die auch außerhalb der Band immer füreinander da sind. Probleme und Krisen aller Art meistern sie gemeinsam. "Ich möchte die Mädchen unterstützen und stark machen für die Zukunft. Bei uns gibt es keinen Konkurrenzdruck - hier wird einfach Musik gemacht", sagt Hornemann.

Beate Werthschulte

(RP)
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