Boulevard Max Schautzer im Theater an der Kö

Düsseldorf · Das grau-melierte Haar hat er wie immer streng nach hinten gegelt. Aber ansonsten sieht Max Schautzer, der mehr als 15 Jahre die von ihm erfundene TV-Show "Pleiten, Pech und Pannen" moderiert hat, doch diesmal deutlich anders aus als man ihn vom Bildschirm kennt: Extravagant in spitzen Schlangenleder-Slippern, dazu ein schrill-schräger Anzug in Weiß mit dunklen Paspeln und ein quietsche-buntes Halstuch, so steht der 75-Jährige in der Verwirrspielkomödie "Meine Braut, sein Vater und ich" auf der Bühne im Theater an der Kö.

 Bitte recht schräg: Max Schautzer (l.) und Andreas Köhler stehen in dem Stück "Meine Braut, sein Vater und ich" gemeinsam auf der Bühne.

Bitte recht schräg: Max Schautzer (l.) und Andreas Köhler stehen in dem Stück "Meine Braut, sein Vater und ich" gemeinsam auf der Bühne.

Foto: Andreas Bretz

Das grau-melierte Haar hat er wie immer streng nach hinten gegelt. Aber ansonsten sieht Max Schautzer, der mehr als 15 Jahre die von ihm erfundene TV-Show "Pleiten, Pech und Pannen" moderiert hat, doch diesmal deutlich anders aus als man ihn vom Bildschirm kennt: Extravagant in spitzen Schlangenleder-Slippern, dazu ein schrill-schräger Anzug in Weiß mit dunklen Paspeln und ein quietsche-buntes Halstuch, so steht der 75-Jährige in der Verwirrspielkomödie "Meine Braut, sein Vater und ich" auf der Bühne im Theater an der Kö.

"Ich bin der Vater, ein versoffener, schwuler Adeliger, der sein Coming-out hat. Das macht viel Spaß, das ist turbulent, ein Slapstick mit Tiefgang, und die Leute lachen ununterbrochen", erzählt er, denn er hat schon Erfahrungen mit Auftritten in Dresden und Köln gesammelt.

"Es ist überhaupt das erste Mal, dass ich in Düsseldorf Theater spiele", sagt Schautzer einen Tag vor der Premierenfeier am morgigen Freitag im Theater an der Kö in den Schadow Arkaden.

Dabei kennt er Düsseldorf gut, schließlich hat der gebürtige Österreicher vier Jahre lang mit seiner Frau Gundel in Oberkassel gelebt. Nach dem TV-Aus - Schautzer moderierte neben "Pleiten, Pech und Pannen" auch die Sendung "Immer wieder sonntags" - hat er sich wieder aufs Schauspielern besonnen, das er immerhin von der Pike auf gelernt hat. "Ich spiele gern Theater, das ist ein neuer Abschnitt in meinem Leben", erzählt Max Schautzer, "und ich bringe die Leute gern zum Lachen".

Dazu soll es in der französischen Männerhochzeitskomödie auch allen Grund geben. Unter der Regie von Christian Kühn steht im Mittelpunkt der Inszenierung ein eingefleischter Junggeselle (Jens Hartwig), der aus allen Wolken fällt, als ihm seine verstorbene Tante eine Million Euro vererbt. Allerdings unter der Bedingung, dass er innerhalb eines Jahres heiraten soll.

Fortan dreht sich alles um die Geschichte einer Scheinhochzeit. Denn Henri, der sein Leben als Macho liebt, heiratet seinen Kumpel, den arbeitslosen Schauspieler Dodo (Andreas Köhler), um an die Kohle zu kommen. Doch spätestens als Dodo bei Henri einzieht, steht sein Liebes-Leben auf dem Kopf, und die vermeintlich problemlose "Ehe" wird zum rosaroten Alptraum, der mit einer Überraschung endet.

Die komisch-chaotischen Lügen und das Netz aus Verwicklungen, in das sich Henri verstrickt, versprechen auf jeden Fall eine amüsante Show. "Das Stück ist aber mehr als alberne Comedy, es ist ein Plädoyer für Toleranz und Akzeptanz", sagen Claus Thull-Emden, der Henris Freund Norbert spielt, und Kathrin Osterode, die als Elsa den weiblichen Part im dem neuen Stück übernimmt.

Mit französischem Esprit läutet "Meine Braut, sein Vater und ich" das Finale der Theatersaison ein, die am 7. Juli mit der Sommerpause endet.

Dagmar Haas-Pilwat

(RP)
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