RTL-Sendung Wie Musical-Manager Maik Klokow "Undercover Boss" erlebte

Düsseldorf · Die einen schaffen's vom Tellerwäscher zum Millionär. Maik Klokow ist vom erfolgreichen Musical-Manager zum Bühnen-Hilfsarbeiter abgestürzt. Doch keine Angst - war alles nur Show.

 Der Musical-Manager Maik Klokow macht bei der Sendung "Undercover Boss" mit und schlüpft in eine ungewohnte Rolle.

Der Musical-Manager Maik Klokow macht bei der Sendung "Undercover Boss" mit und schlüpft in eine ungewohnte Rolle.

Foto: ANDREAS BRETZ

Die Gratwanderung zwischen seriösem Unternehmertum und medialer Präsenz sei ihm wohl bewusst, sagt der Klokow, der am Montag in der RTL-Sendung Undercover Boss zu sehen ist.

Für seinen Einsatz verwandelte er sich in den Arbeitslosen Jörn Walther, der beim Bochumer Musical "Starlight Express" anheuert. Dafür nimmt der Chef von "Mehr! Entertainment", zu dem auch das Capitol gehört, eine drastische Veränderung vor: Er lässt sich seine Haare bis auf ein paar Millimeter abrasieren, bekommt künstliche Zähne, eine Brille und ein echtes Ohrloch.

 Verwandlung: Maik Klowok als Jörn Walther.

Verwandlung: Maik Klowok als Jörn Walther.

Foto: RTL

"Wenn man im Osten aufgewachsen ist, dann weiß man, was Bespitzelung ist. Und das wollte ich natürlich auf keinen Fall." Der Reiz für ihn sei der komplette Rollenwechsel gewesen. "Ich war gespannt darauf, wie die Menschen auf mich reagieren. Mich selber verstellen müssen, um von den anderen möglichst nicht erkannt zu werden, war sehr gewöhnungsbedürftig. Sich selbst innerlich immer wieder zu ermahnen, sich zurückzuhalten, nichts zu erzählen, was ich in meiner Rolle als Jörn Walther nicht wissen kann - das war schon eine Herausforderung. Und für mich war es eine Herausforderung, mich komplett anders zu geben, vor allem in meiner Körperhaltung und Gestik."

Mit fast kindlicher Freude denkt Maik Klokow an die erste Reaktion seiner Ehefrau und Musical-Star Anna Montanaro: "Im ersten Moment war sie geschockt, und dann hat sie angefangen, Tränen zu lachen. Das hat einen Moment gedauert." Und er gewann zudem eine wichtige Erkenntnis aus seinem TV-Auftritt: "Mit welchem Engagement und mit welcher Professionalität jeder Einzelne an seinem Platz arbeitet, das hat mir schon gefallen. Ob ich unbedingt zum Perücke knüpfen geeignet bin, das glaube ich nicht. Ich habe dafür kein Talent."

Klokow war in seinem eigenen Musical "Starlight Express" in Bochum im Einsatz. Auch wenn er für das Knüpfen von Perücken nichts taugt, er hat dafür auf anderen Gebieten ganz offensichtlich großes Talent: Vom Landestheater im ostdeutschen Parchim, wo er als Bühnentechniker startete, zog es ihn nach der Wende in den Westen. Das Musical "Starlight Express" war eine seiner ersten Stationen, und nach und nach arbeitete er sich zum Manager hoch.

Seit 2008 schon ist er unter anderem der Geschäftsführer des Capitol Theaters und lebt in einer Stadt, die er sehr schätzt. "Düsseldorf hat eine besondere Schönheit", schwärmt er. "Nachdem ich ja auch wegen meiner anderen Theater immer viel in Hamburg, Berlin und München unterwegs war und bin, habe ich Düsseldorf zwar erst auf den zweiten Blick ins Herz geschlossen", sagt er. "Aber mittlerweile finde ich es großartig, hier zu leben. Ich genieße die Architektur und die Kunst und staune über die Wirtschaftskraft." Das Schauspielhaus und das Tanztheater reizten ihn ebenso wie die Produktion "Cirque du Soleil", die ja kürzlich in der Stadt gastierte.

Ob er aufgeregt sei wegen der Ausstrahlung am Montag (21.15 Uhr)? "Ein ganz klein wenig. Aber das gehört zum Geschäft dazu, ein bisschen Lampenfieber muss sein, das hält lebendig."

(bpa)
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