Bap-Frontmann Niedecken gibt Autogramme an der Kö

Düsseldorf · Verdamp lang her - der Titel eines BAP-Songs fällt einem als erstes ein bei dieser Autogramm-Stunde des BAP-Gründers Wolfgang Niedecken (63) bei Saturn an der Kö. Wie er sind seine Fans grau geworden, oft ist das Haupthaar schütter oder fast verschwunden. Einige von ihnen sind ganz eindeutig stehengeblieben in den 1980ern, als BAP die Säle nicht nur am Dom rockte und die Nation lernte, wie man auf Kölsch wunderschöne Liebeslieder singt, als Niedecken seiner damaligen Frau Carmen bestätigte "Du kanns zaubere wie ding Mam" - verdamp lang her.

 Christian König lässt sich vom BAP-Gründer die Gitarre signieren.

Christian König lässt sich vom BAP-Gründer die Gitarre signieren.

Foto: ws

Verdamp lang her - der Titel eines BAP-Songs fällt einem als erstes ein bei dieser Autogramm-Stunde des BAP-Gründers Wolfgang Niedecken (63) bei Saturn an der Kö. Wie er sind seine Fans grau geworden, oft ist das Haupthaar schütter oder fast verschwunden. Einige von ihnen sind ganz eindeutig stehengeblieben in den 1980ern, als BAP die Säle nicht nur am Dom rockte und die Nation lernte, wie man auf Kölsch wunderschöne Liebeslieder singt, als Niedecken seiner damaligen Frau Carmen bestätigte "Du kanns zaubere wie ding Mam" - verdamp lang her.

Von Carmen ist er längst geschieden, einen Schlaganfall hat er hinter sich (was man ihm nicht ansieht) und derzeit ist er auf der BAP-zieht-den Stecker-Tour durch die Lande. Natürlich steht er nicht mehr unter Hochspannung wie damals, in den 80ern, aber er kann es immer noch, meinen seine Fans. 50, vielleicht 80, stehen da bei Saturn, warten gern über eine halbe Stunde, bis ihr Idol in Jeans, Cowboystiefeln und einem schwarzen BAP-Tour-T-Shirt auftaucht. Geduldig hört er sich die Wünsche der Wartenden an, malt seinen Namen mit einem dicken, schwarzen Filzschreiber auf CD-Cover, Plakate, Postkarten oder andere Devotionalien.

Christian König (38) aus Düsseldorf lässt sogar seine Gitarre signieren: "Ich bin 38", sagt er, "und seit 38 Jahren BAP-Fan!" Damit gehört er zu den Jüngsten im Kreis der Wartenden, die meisten sind so um die 60, einer stützt sich schwer auf seinen Rollator, ein anderer, wohl beleibt unterm spack sitzenden Hard-Rock-Leibchen, wird von seiner Frau gestützt, als er die Treppe hin-auf keucht. Die Rucksack-Fraktion ist klar in der Mehrheit, offenbar mag der BAP-Fan komische Sandalen, die garantiert nicht den Namen Birkenstock tragen dürfen, und ebenso gern verzichten sie darin auf Socken. Bläck Fööss nennt man das in Köln, aber das ist eine andere kölsche Erfolgsstory. Der BAP-Frontmann jedenfalls guckt freundlich und gelassen - oft über die Gläser einer schwarzen Brille hinweg. Denn die braucht er inzwischen, um genau zu sehen, was er da signiert.

(ho-)
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