Fußball Pfarrer kicken gegen Imame

Düsseldorf · Mehr als 4000 zahlende Zuschauer kamen am Himmelfahrtstag zum Fußball- und Familienfest des Kreises der Düsseldorfer Muslime (KdDM) auf dem Platz des VfL Benrath. Und viele wollten vor allem den traditionellen Höhepunkt des Begegnungsfests miterleben: das Fußballspiel der Pfarrer gegen die Imame.

 Der jüdische Schiedsrichter Michael Rubinstein mit Fußball-Kippa

Der jüdische Schiedsrichter Michael Rubinstein mit Fußball-Kippa

Foto: end

Sport und Spiel seien Bindeglied zwischen den Kulturen, meinten Pfarrer Uwe Gerrens (Evangelische Stadtakademie) und Sejfuddin Dizdarevic aus der islamisch-bosnischen Gemeinde, der vor drei Jahren die Idee zu der Partie hatte. Wer miteinander spiele, könne auch miteinander leben. Und: Auf dem Fußballplatz erreiche man mehr als mit trockenen Vorträgen in Gemeindesälen, sagt Michael Rubinstein vom Landesverband der jüdischen Gemeinden vom Nordrhein, der als Schiedsrichter fungierte und dabei eine Kippa mit Fußballmuster trug. "Das Spiel hat hohen symbolischen Wert", meinte Ahmet Top vom KdDM-Vorstand.

Die Imame gewannen übrigens mit 3:1 gegen die Pfarrer, die wegen des Kirchentages in Berlin Aufstellungsprobleme hatten und kurzerhand mit zwei Muslimen im Team aufliefen. "Es geht nicht darum, wer besser ist", sagte Radouan Aoulad Ali vom KdDM, sondern vor allem um ein verbindendes Zeichen. Das eigentliche Ergebnis ist also 1:0 für das friedliche Zusammenleben."

(faja)
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