Joseph Joachim Rosenberg Pilot stellt seinen ersten Flug nach

Düsseldorf · Der 10. November 1965 war ein grauer, aber trockener Herbsttag. Joseph Joachim Rosenberg kann sich noch genau an das Wetter von damals erinnern. Denn an diesem Tag absolvierte der angehende Pilot seinen ersten Flug. Gestern, exakt fünfzig Jahre nach diesem Ereignis, stellte der heute 73-Jährige seinen Flug von damals nach. Mit seinem knallroten Doppeldecker Bücker 131 flog er von Grefrath zum Düsseldorfer Flughafen. An seiner Seite: sein erster Fluggast, seine spätere Frau, Anita Rosenberg.

 Joseph Joachim Rosenberg mit seinem mit seinem ersten Fluggast, seiner heutigen Frau Anita, nach der Landung in Düsseldorf.

Joseph Joachim Rosenberg mit seinem mit seinem ersten Fluggast, seiner heutigen Frau Anita, nach der Landung in Düsseldorf.

Foto: Andreas Endermann

Der 10. November 1965 war ein grauer, aber trockener Herbsttag. Joseph Joachim Rosenberg kann sich noch genau an das Wetter von damals erinnern. Denn an diesem Tag absolvierte der angehende Pilot seinen ersten Flug. Gestern, exakt fünfzig Jahre nach diesem Ereignis, stellte der heute 73-Jährige seinen Flug von damals nach. Mit seinem knallroten Doppeldecker Bücker 131 flog er von Grefrath zum Düsseldorfer Flughafen. An seiner Seite: sein erster Fluggast, seine spätere Frau, Anita Rosenberg.

Joseph Joachim Rosenberg, der sein gesamtes Berufsleben als Pilot für das Düsseldorfer Lufttransportunternehmen LTU im Einsatz war, hat viel Aufwand darauf verwendet, seinen Jubiläums-Flug so ähnlich wie möglich zu gestalten. Um 14 Uhr, kurz vor der Landezeit von 1965, setzte Rosenberg mit seinem Doppeldecker auf der Landebahn auf. Trotz aller Akribie gab es kleinere Abweichungen: So war Rosenberg statt des Flugzeugs von damals, einer Piper L18, auf seinen Doppeldecker aus dem Jahr 1954 angewiesen, den er Ende der 1980er Jahre von der spanischen Armee ersteigert und anschließend aufwendig restauriert hat. Auch die gestrige Route wich etwas von seinem ersten Flug ab. Damals ging es von Düsseldorf über Neuss zurück zur Landeshauptstadt, gestern jedoch aus pragmatischen Gründen vom Niederrhein, wo die Basis seines Flugzeugs ist, zum Airport DUS.

In seiner aktiven Zeit bei der LTU erlebte der 73-Jährige die großen Entwicklungen der Luftfahrtbranche. Seine ersten Flüge führten Rosenberg ab 1969 auf der Kurzstrecke mit einer Nord 262 von Düsseldorf in andere Städte in der Bundesrepublik, zum Beispiel nach Hannover, Bremen und Saarbrücken. "Für mich hatte das damals den Vorteil, dass ich in kurzer Zeit auf viele Starts und Landungen gekommen bin", sagt Rosenberg. Später, als das Fliegen erschwinglicher geworden war, schulte Rosenberg zunächst auf den Flugzeugtyp Caravelle, dann auf Lockheed L1011 Tristar um. Mit den größeren Flugzeugen wechselten die Ziele: In den folgenden Jahren ging es dorthin, wo Touristen bevorzugt Urlaub machten. Unter anderem ins indonesische Bali und an die US-Westküste. Als Rosenberg 2002 mit 60 Jahren in den Ruhestand ging, hatte er 26.000 Flugstunden absolviert.

Heute ist das Fliegen für Joseph Joachim Rosenberg ein Hobby. Mit seinem Doppeldecker steuert er unter anderem Nordsee-Inseln an oder fliegt zu Oldtimer-Treffen, um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Mit seiner Frau, die er 1971 geheiratet hat, lebt er in Kaarst - mitten in der Einflugschneise des Flughafens Düsseldorf. Er sei extra dorthin gezogen, damit auch Flughafenbefürworter in der Stadt im Rhein-Kreis Neuss leben, scherzt der 73-Jährige. Denn für ihn sind die Geräusche der Rotoren eher Musik als störender Lärm.

Jan Wiefels

(RP)
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