Kunstprojekt Probe für Performance zwischen Sandsäcken und Wasser

Düsseldorf · Per Handstand stürzt sich die junge Frau in den Würfel aus aufgestapelten Sandsäcken, klappt ihren Körper elegant mal auf diese, mal auf jene Kante des Konstrukts. Irgendwann ragen nur noch ihre Beine in die Höhe. Wenige Meter weiter legt sich ein Mann kreuz und quer über ein gleiches Konstrukt, hält inne, spritzt mit Wasser aus einer der Tausenden Plastikflaschen, die ebenfalls ordentlich gestapelt am Rande der kuriosen Szenerie stehen.

 Die Dame ohne Oberleib? Tänzerin Fa-Hsuan Chen bei der Probe für das Kunstprojekt "AQUAMARIN.40213" unter der Kniebrücke.

Die Dame ohne Oberleib? Tänzerin Fa-Hsuan Chen bei der Probe für das Kunstprojekt "AQUAMARIN.40213" unter der Kniebrücke.

Foto: Denisa Richters

Wer gestern den Apollo-Platz unter der Rheinkniebrücke querte, dem bot sich ein seltsames Schauspiel. Und das ist schon fast der richtige Begriff. Denn es handelt sich keinesfalls um eine weitere Folge der "Cold Water Challenge 2014", sondern um eine Probe für eine Performance, die am 27. August zum 25-Jahr-Jubiläum der Kunststiftung NRW an dieser Stelle aufgeführt werden soll.

Verantwortlich sind Angie Hiesl und Roland Kaiser, zwei Choreographen und Performance-Künstler aus Köln. Ihr Projekt nennen sie "AQUAMARIN.40213". "In Großbuchstaben geschrieben" - darauf legt Hiesl Wert. Die Ziffernfolge ist die Postleitzahl des Ortes der Aufführung.

"Die Assoziationen der Zuschauer sollen frei fließen", sagt Hiesl. Deshalb nur so viel: Es geht um Wasser, um das in Flaschen und das im vorbeifließenden Rhein. Weil Letzteres manchmal gefährlich hoch sein kann, gibt es die Wälle aus Sandsäcken. "Es geht aber auch um die Einbettung zwischen Verkehrsfluss und Freizeit." Die Geräusche der Skater-Rampe hallen herüber. Angie Hiesl gerät ins Schwärmen: "Ein wunderbarer Ort!" Und die junge Frau in den Sandsäcken? Heißt Fa-Hsuan Chen - und macht tänzerisch die Welle.

(RP)
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