Rod Stewart Reibeisenstimme mit schottischem Einschlag

Düsseldorf · Die Gene dieses Mannes möchte man haben. 70 ist er im Januar geworden, und er hat, dazu steht er, in seinem Leben wenig anbrennen lassen. Und nun sitzt er da, tief in den Katakomben der Arena, und wartet auf seinen Auftritt: Rod Stewart, Rock- und/oder Blueslegende aus England, hat einen kurzen Auftritt, bevor dort wenig später Tyson Fury den Weltmeister Wladimir Klitschko vom Thron fegt.

Die Gene dieses Mannes möchte man haben. 70 ist er im Januar geworden, und er hat, dazu steht er, in seinem Leben wenig anbrennen lassen. Und nun sitzt er da, tief in den Katakomben der Arena, und wartet auf seinen Auftritt: Rod Stewart, Rock- und/oder Blueslegende aus England, hat einen kurzen Auftritt, bevor dort wenig später Tyson Fury den Weltmeister Wladimir Klitschko vom Thron fegt.

Mr. Stewart dürfte das ziemlich egal gewesen sein. Weil Boxen - no, das ist nicht sein Ding, erklärt er breit grinsend und mit dieser unverkennbaren Reibeisenstimme. Sein Herz schlägt für den Fußball. Celtic Glasgow ist seine Mannschaft, und die schottische Nationalmannschaft. Das liegt am Vater, sagt Rod, der war Schotte, und er hat ihn sehr verehrt.

Also reden wir über Fußball. Er kennt sie alle, Bayern München und Borussia Dortmund, und wenn er von Jürgen Klopp und dessen Job in Liverpool spricht, dann schwingt ein Menge Hochachtung mit.

Dass es derzeit mit Fortuna eher mies läuft, vernimmt er interessiert

- und weiß, wie der Fan in solchen Zeiten leidet. Das hat er selbst erlebt, da muss man durch. "Es gibt zwei Dinge im Leben, von denen Du niemals loskommst - das ist deine Mutter und dein Verein!" Spricht's - und lehnt sich zurück in der kleinen, feinen Garderobe, die man für ihn eingerichtet hat. "Guck mal, was für ein feiner Stoff", grinst er, befingert die Gardine - und erinnert sich: Es habe Zeiten gegeben, da habe er aus solchen Stoffen Hosen getragen.

Die sind vorbei, aber die Kluft des 70-Jährigen ist dennoch weit weg von der anderer Männer in diesem Alter, ohne jedoch albern zu wirken. Die zerzausten Haare künden von hoher Kunst des Coiffeurs, die karierte Weste mag eine Hommage an Schottland sein, Jackett und körperbetont geschnittene Hose sind auf der Linie zwischen reif und jung geblieben, ein Armband aus (echten?) Edelsteinen blitzt am linken Handgelenk neben einer Uhr aus weißem Kunststoff.

Vor sich auf dem Tisch steht eine Wasserflasche, ein Tablett mit Häppchen ist unberührt, dafür hat er von der üppig bestückten Obstschale genascht. Amüsiert berichtet er vom Streit der beiden Boxer - man sei sich wegen des Bodens im Ring in die Haare geraten, berichtet Mr. Stewart. Dass man sich darüber streitet, scheint ihm kurios. Nicht witzig dagegen findet er die Preise für Fußballschuhe. Sein Sohn Alastair (10) habe ihn neulich für neue Schuhe zahlen lassen - und die hätten 300 Dollar gekostet. Unglaublich, oder? Das fragt der Mann, der mehrere hundert Millionen Tonträger verkauft hat und nach wie vor gut im Geschäft ist. Aber beim Geld, da wird er kleinlich. Wie gesagt, der Vater war Schotte.

Rod Stewart wird auf seiner Deutschland-Tournee 2016 auch wieder in Düsseldorf Station machen. Am 17. Mai tritt er im ISS Dome auf.

Hans Onkelbach

(RP)
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