Peter Wehling Selbst der Papst holte ärztlichen Rat aus Düsseldorf

Düsseldorf · Der Mediziner Peter Wehling ist für viele Sport-Legenden und Show-Stars mit Gelenk- und Rückenproblemen die letzte Rettung. Hollywood-Haudegen Bruce Willis, seine Mutter Marlene und seine Ex-Frau Demi Moore vertrauen auf seine Therapie.

 Peter Wehling (r.) und sein Team: Jens Hartmann und Nancy Safaian arbeiten mit ihm im Stadttor.

Peter Wehling (r.) und sein Team: Jens Hartmann und Nancy Safaian arbeiten mit ihm im Stadttor.

Foto: Andreas Endermann

Genauso wie die Schauspieler Nick Nolte (er ließ bei ihm sein von Arthrose zerfressenes Knie behandeln), Mickey Rourke, Danny Glover, Sylvester Stallone, John Cusack und George Clooney. Wenn Leinwand-Schönheit Penelope Cruz über die Kö flaniert und sie ihren Ehemann und Schauspieler Javier Bardem im Schlepptau hat, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass sie - oder vielmehr er wegen seiner Hüfte - zu Wehling wollen. Wer sich den Spaß macht und im Internet nach Top-Stars dieser Couleur in Düsseldorf recherchiert, wird schnell feststellen, dass sie häufig nicht wegen eines Auftrittes hierher kommen, sondern wegen Peter Wehling - auch Iggy Pop, der Godfather of Punk, und die vielen Scheichs mit ihren Wehleiden.

Im Stadttor hat Peter Wehling seine Praxis und ist - mit oder ohne prominente Kundschaft - ein weltweit angesehener Arthrose- und Schmerz-Spezialist. Viele Patienten zählt er auch in seinen Niederlassungen in New York und Los Angeles. Anstatt Schmerzen zu lindern, bis der Knorpel so weit abgetragen ist, dass ein neues Knie her muss, hat der Orthopäde eine Therapie entwickelt, die den Verfallsprozess stoppt. "Es wird sowieso viel zu viel und viel zu schnell operiert", lautet das Credo des Mediziners, was er auch gerade in einer wissenschaftlichen Publikation genauer dargelegt hat. Er setzt lieber auf verschiedene neue Therapien wie etwa auf entzündungshemmende Eiweiße, die er auch aus dem Blut der Patienten gewinnt und in hochkonzentrierter Form zurück in schmerzende Körperstellen spritzt. "So wird der körpereigene Heilungsprozess nachgeahmt", beschreibt er die Besonderheit seiner Therapie.

"Bei Operationen besteht bei Sportlern oft das Risiko, dass sie ihre Karriere nicht fortsetzen können", weiß Wehling. Daher macht es ihn auch ein wenig stolz, dass er die Laufbahn des NBA-Stars Kobe Bryant maßgeblich verlängern konnte. "Er war kurz vor dem Ende seiner Karriere", erzählt Wehling. "Vier Wochen nach meiner Behandlung erhielt er einen 50-Millionen-Dollar-Vertrag." Er verfolge einen ganzheitlichen Therapieansatz. Die Sportler wie auch seine ganz normalen Patienten müssten neben der Behandlung weitertrainieren, sich gesund ernähren, gegebenenfalls Gewicht verlieren und ausreichend schlafen, sagt Wehling. Das gleiche legt er Basketballspielern von insgesamt 15 NBA-Vereinen ans Herz, berühmten Baseball-Spieler, Footballern der NFL, ATP-Tenniscracks und auch Fußball-Bundesligaspielern von Schalke, Dortmund oder Leverkusen. Nach diesem Prinzip behandelte er auch die Profi-Golfer Vijay Singh und Fred Couples.

Peter Wehling ist außerdem Professor an der Uni Düsseldorf und an der Uni North Carolina. Seine neuen Behandlungsansätze, sagt Wehling, helfen bei schmerzenden Gelenken ebenso wie beim Straffen von Falten. Das hätten neue dermatologische Studien gezeigt. Bei den Behandlungen kooperiert Wehling neuerdings mit Nancy Safaian, sie ist auf ästhetische Medizin spezialisiert und Fachärztin für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie. Gemeinsam mit dem Sportmediziner Jens Hartmann leitet Wehling die Praxis. "Uns verbindet vieles. Wir spielen auch gemeinsam Klavier und veranstalten manchmal Boogie-Woogie-Abende", sagt er.

Auch Johannes Paul II., der an Arthritis erkrankt war, zählte zu den Kunden, er rief Wehling seinerzeit in den Vatikan. "Er war der bislang beeindruckendste Patient, den ich jemals hatte." Der Papst kannte Wehlings Großonkel, den Kölner Erzbischof Kardinal Josef Frings. "Ich erklärte ihm das Verfahren, und der Papst antwortete, die Therapie müsse dann wohl von Gott selbst kommen", erzählt der Arzt und versichert: "Er hatte etwas Heiliges an sich." Zahlen musste er nicht: "Als Katholik schreiben Sie dem Papst natürlich keine Rechnung." Aber Wehling bat ihn, seine Behandlung zu segnen. "Es konnte keinen besseren Lohn geben."

Brigitte Pavetic

(RP)
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