Spenden-Aktion auf der Königsallee Frau sammelt für "Kö-Peter"

Düsseldorf · Eine junge Frau sitzt auf dem Boden der Königsallee. Sie trägt eine Markensonnenbrille, neben ihr liegt eine Designer-Handtasche. Vor ihr ein Schild mit der Aufschrift: "Brauche neue Schuhe #Danke". Doch das Geld ist nicht für sie bestimmt.

 Eine ungewöhnliche Sammelaktion auf der Königsallee.

Eine ungewöhnliche Sammelaktion auf der Königsallee.

Foto: Sabine Kricke

Se Frentzen kommt aus Mönchengladbach und ist beruflich häufig auf der Königsallee unterwegs. Sie ist "Personal Shopperin", Stilberaterin also. Was zuerst nach einem Werbegag aussieht, entpuppt sich als Hilfs-Aktion. So will sie das Geld, das sie sammelt, nicht etwa für neue Schuhe verwenden, sondern für einen bekannten Düsseldorfer Obdachlosen, den "Kö-Peter".

Mit der Aktion will sie darauf aufmerksam machen, dass hinter den Bettlern der Stadt oft eine bewegende Geschichte steht. Als Frentzen an der Kö sitzt, bleibt ein Passant vor ihr stehen und fragt, warum sie betteln würde. "Ich brauche neue Schuhe", ist ihre Antwort. Der adrette Mann lächelt, wirft zwei Euro in die Kiste und sagt "coole Aktion" und geht weiter.

"Der Kö-Peter hat gestern den ganzen Tag über nur zwei Euro eingenommen", erklärt die Stilberaterin. Für die angeblich neuen Schuhe hingegen hat sie innerhalb von 45 Minuten 17 Euro erhalten. Das Geld, das sie an diesem Tag sammelt, will sie später "Kö-Peter" geben. Der 70-Jährige gehört mittlerweile genauso zum Bild der bekannten Prachtmeile wie Designer-Läden und die Düsseldorfer Schickeria.

"Kö-Peter will nicht mehr auf der Straße leben. Er bekommt aber keine Wohnung", berichtet Frentzen. "Angeblich wegen seiner zwei Hunde." An Oberbürgermeister Thomas Geisel habe sich Frentzen nun mit einer E-Mail gewandt. "Er hat doch vor seiner Wahl versprochen, für bezahlbaren Wohnraum zu sorgen", sagt Frentzen. Jetzt wartet sie auf eine Antwort.

(skr)
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