Ständehaus-Treff Alte Liebe, neue Gelassenheit und ein neuer Chefveranstalter

Düsseldorf · Die Beziehungen zwischen dem Rheinland und Bayern-München-Präsident Uli Hoeneß sind seit dessen Auftritt am Montag im Ständehaus noch besser. Mit Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel verstand sich Hoeneß bestens. "Na, du Erfolgstrainer", grüßte er den Coach des Zweitliga-Spitzenreiters. Aber auch zur Borussia aus Mönchengladbach hat der Bayern-Präsident gute Beziehungen. Borussia-Präsident Rolf Königs berichtete von verlässlichen und vertraulichen Gesprächen.

 Bayern-München-Präsident Uli Hoeneß (l.) mit dem neuen Gastgeber des Ständehaus-Treffs, Jörg Philippi-Gerle

Bayern-München-Präsident Uli Hoeneß (l.) mit dem neuen Gastgeber des Ständehaus-Treffs, Jörg Philippi-Gerle

Foto: Andreas Bretz

Die Beziehungen zwischen dem Rheinland und Bayern-München-Präsident Uli Hoeneß sind seit dessen Auftritt am Montag im Ständehaus noch besser. Mit Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel verstand sich Hoeneß bestens. "Na, du Erfolgstrainer", grüßte er den Coach des Zweitliga-Spitzenreiters. Aber auch zur Borussia aus Mönchengladbach hat der Bayern-Präsident gute Beziehungen. Borussia-Präsident Rolf Königs berichtete von verlässlichen und vertraulichen Gesprächen.

Auf der Bühne im Talk mit RP-Chefredakteur Michael Bröcker hatte Hoeneß nicht nur eine Liebeserklärung an Bayern-Trainer Jupp Heynckes ("Jupp ist ein Glücksfall für uns"), sondern überraschte auch mit Details aus seiner Gefängniszeit und politischen Aussagen zur Russland-Politik. Bundeskanzlerin Angela Merkel, zu der Hoeneß vor seiner Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung einen guten Draht hatte, würde er gerne mal einen "Rat geben", scherzte Hoeneß. Ihre Flüchtlingspolitik sei nicht gut gewesen, auch wenn sie insgesamt eine "herausragende Kanzlerin" sei. Die Gäste im Saal zeigten sich angetan von der Gelassenheit, auch der Selbstkritik des einst gern lautstark agierenden Managers. "Die Steuersache hat ihn milder, demütiger, wohl auch gelassener werden lassen", sagte ein Manager am VIP-Tisch. Sportschau-Legende Heribert Faßbender war begeistert: "Die RP-Gäste haben einen eindrucksvollen Einblick in die vielschichtige Persönlichkeit des Bayern-Präsidenten gewonnen. Auch zu dem dunkelsten Kapitel in der Karriere des Uli H.: die millionenfache Steuerhinterziehung und die Gefängnisstrafe. Immer noch erschütternd das Foto vom Flugzeugcrash, den Hoeneß als einziger überlebte."

Sylvia Bierhoff, Mutter des Nationalmannschafts-Managers Oliver Bierhoff, lief strahlend auf Hoeneß zu und räumte ein, dass sie "schon früher immer ein großer Fan" gewesen sei. Ob das ihr Sohn weiß? Die neue Leiterin der Kunstsammlung NRW und Gastgeberin des im alten Ständehaus (heute Museum K21) stattfindenden Treffens, Susanne Gaensheimer, freute sich über einen "rundum gelungenen Abend". Ihr Landsmann - Gaensheimer kommt aus München - habe bei ihr gepunktet. Zufrieden war auch der neue Cheforganisator der Veranstaltungsreihe. Jörg Philippi-Gerle ist seit diesem Jahr verantwortlich für den Ständehaus-Treff, Vorgänger Axel Pollheim bleibt der Reihe als Einladender und Berater erhalten. Zum Schluss der Veranstaltung kündigte Hoeneß eine Rückkehr an: "Ich mag die Veranstaltung. Ich komme gerne wieder."

(RP)
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