Rätselhaftes Foto Suche nach der Frau aus dem Türrahmen

Düsseldorf · Schon seit mehr als einem Jahr wohnen Jens-Michael Blümel und sein Lebensgefährte Alexander Czwordon (beide 31) in der schönen Altbauwohnung an der Hüttenstraße. Einiges haben sie schon renoviert, aber eine Ausbesserung haben sie lange vor sich hergeschoben - schließlich ist diese Arbeit alles andere als angenehm.

 Im Türbeschlag hat Jens-Michael Blümel zwei kleine Fotos gefunden - und nun die Frau, die darauf zu sehen ist.

Im Türbeschlag hat Jens-Michael Blümel zwei kleine Fotos gefunden - und nun die Frau, die darauf zu sehen ist.

Foto: Anne Orthen

Nun haben sie sich doch daran gemacht, die Türrahmen abzuschleifen und zu lackieren. Die Folge war ein Suchaufruf bei Facebook, der über den Jahreswechsel viele Menschen faszinierte. Bald soll die Türsanierung auch zu einem ungewöhnlichen Treffen auf eine Tasse Kaffee führen.

Der Grund ist ein Fundstück, auf das der Kreativdirektor in der Werbebranche bei der Renovierung stieß. Als er den Beschlag von dem alten Türrahmen abgeschraubt hatte, sah er in dem Spalt ein Papier. Mit der Pinzette holte er es heraus.

Es waren zwei kleine Fotos, die eine junge Frau zeigten und offenbar in den 1980er Jahren entstanden waren. Wer war die Fremde? Und wie waren die Fotos in die Tür gelangt? Blümel wollte das herausfinden - und startete unter der Überschrift "Wer kennt die Frau aus dem Türrahmen?" eine Suche.

+++ WER KENNT DIE FRAU AUS DEM TÜRRAHMEN? +++ BITTE TEILEN! +++Vor etwas mehr als einem Jahr sind Alex und ich in...

Bei Facebook verbreitete sich der Beitrag rasant, er wurde bereits mehr als 500 Mal geteilt. Und er setzte die Fantasie vieler Nutzer in Gang. "Ich würde sofort ausziehen, ich habe genug Horrorfilme geguckt", schrieb einer, ein anderer vermutete, ein früherer Mieter habe das Foto einer heimlichen Geliebten vor seiner Ehefrau verstecken wollen.

Ein Kommentator schlug Blümel vor, auch mal in anderen Türrahmen nach Fotos zu suchen - was aber nichts brachte. Einige beschuldigten ihn, die Geschichte erfunden zu haben. Manche Leser meinten, die Frau zu erkennen: Sie sei eine Nachrichtensprecherin. Andere sahen eine alte Schulfreundin. Daneben meldete sich bei Facebook auch noch eine Frau, die den Nachnamen Blümel trägt und erfreut über ihren überraschend gefundenen Namensvetter war - in sozialen Netzwerken kann und muss man mit allem rechnen. Ein Kommentar kam sehr oft: Wir wollen wissen, wie die Geschichte ausgeht!

Nicht mal 24 Stunden nach der Veröffentlichung des Beitrags ist das Rätsel nun gelöst. "Ich hätte nicht gedacht, dass das so schnell geht", sagt Blümel. Über einen ehemaligen Kollegen fand sich der Sohn der Frau aus dem Türrahmen. Er konnte beweisen, kein Schwindler zu sein, denn er kannte ein Detail der Wohnung, das Blümel nicht erwähnt hatte: den langen Flur.

Er hat inzwischen seine Mutter informiert. Eine Frage ist aber weiter ungeklärt: Wie gelangte das Foto in den Rahmen? Das weiß auch die Frau nicht. Sie vermutet, dass ihr Sohn es beim Spielen versteckt hat. Blümel rätselt aber, wie es damals hinter den Beschlag kam"Ich glaube, man hätte ihn dazu abschrauben müssen."

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Foto: afp, JOHN MACDOUGALL

Diese Frage wird sich vielleicht bei der Tasse Kaffee klären lassen, auf die Blümel die Frau aus dem Türrahmen eingeladen hat. Er hat viel Spaß an der Suche und den Kommentaren der vielen Mitfiebernden gehabt. "Das war mein kleines nachträgliches Weihnachtswunder."

(RP)
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