Comedian Tony Mono - Weltstar aus dem Radio

Düsseldorf · Peter Saurbier ist nicht berühmt. Und froh darüber. Viel lieber lässt er sich von einer schlecht gelaunten Kassiererin anblaffen, als flankiert von Bodyguards und Fotografen durchs Leben zu gehen. Deshalb fällt er auch gar nicht auf in dem Plattenladen A&O Medien zwischen einzeln durchstreifenden Musikliebhabern und schmucken Vinylcovern. "Ich glaube, ich habe meine Lieblings-CD gefunden", jauchzt Saurbier und zieht ein Helene-Fischer-Album aus dem Regal.

Tony Mono alias Peter Saurbier.

Tony Mono alias Peter Saurbier.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Peter Saurbier ist nicht berühmt. Und froh darüber. Viel lieber lässt er sich von einer schlecht gelaunten Kassiererin anblaffen, als flankiert von Bodyguards und Fotografen durchs Leben zu gehen. Deshalb fällt er auch gar nicht auf in dem Plattenladen A&O Medien zwischen einzeln durchstreifenden Musikliebhabern und schmucken Vinylcovern. "Ich glaube, ich habe meine Lieblings-CD gefunden", jauchzt Saurbier und zieht ein Helene-Fischer-Album aus dem Regal.

Das meint er nicht ernst. Gar nicht. Obwohl er es sympathisch findet, dass sich die Sängerin, die mit Schlagern berühmt wurde, auch an andere Sachen heranwagt. Doch als seine Kunstfigur "Tony Mono", der großspurige Musikproduzent, dichtet er gern Popsongs um und macht Parodien daraus. Tony Mono wäre das mit der miesepetrigen Kassiererin nicht egal. Tony Mono wäre einfach nicht in dieser Situation gewesen. Sondern auf Barbados. Mit Madonna. Oder so. Seit Jahren ist er bei Einslive zu hören, wo er seine Kommentare zu Musik- und Zeitgeschehen in Lieder verpackt. Er spricht mit schlurfender Stimme, die davon zeugen will, alles schon gesehen zu haben. Ein Macho, aber mit Stil, so beschreibt ihn Peter Saurbier. Während Mono immer Jackett, Ringe und Sonnenbrille trägt, und zwar immer, mag es Sauerbier lieber leger mit Käppi und Sweatjacke. Für seinen Tony hat er sich am Rapper Snoop Dogg orientiert. "Er nimmt sich auch selbst nicht so ernst", sagt der Komiker. Dann entdeckt er eine CD von Jason Derulo. "Der müsste eigentlich auch als Stilvorbild dienen. Er hat sich eine Bar in sein Badezimmer einbauen lassen, damit er nicht für einen Mojito ins andere Zimmer gehen muss." Saurbier macht ein vielsagendes Gesicht. Damit ist die Latte für die Anspruchshaltung des Tony Mono wohl gesetzt. Für seine Parodien erntet Saurbier auch von den Künstlern meistens Lacher, erzählt er. "Nur ein Rapper hat mir mal freundlich Prügel angedroht."

Begonnen hat er seine berufliche Laufbahn als Journalist, und auch ein Übersetzerdiplom für Tschechisch hat Sauerbier in der Tasche. Doch bald zog es ihn zum Sketche schreiben. "In ihren besten Momenten entdeckt die Parodie ein Klischee oder sie bürstet es gegen den Strich. So wie: Scooter vertont Heinrich Heine zum Beispiel." Er steht jetzt vor den Coldplay-Alben in der Vinyl-Ecke. Da kommt er doch ganz schön ins Schwärmen. Nein, nicht die frühen Alben haben es ihm angetan, sondern "dieser unmaskierte Gesang" von Sänger Chris Martin. "Das ist eine Art von Pathos, die ich mag." Wer Tony Mono live erleben will, hat am Samstag, 23. April, die Chance dazu. Wir verlosen vier mal zwei Karten für sein neues Programm "Einslive Pop mit Mono" um 20 Uhr im Savoy Theater. Wer heute bis 24 Uhr unter 0137 9 88 30 27 (50 Cent/Anruf aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk abweichend) anruft, kann gewinnen. Oder SMS mit dem Kennwort "rp3", Leerzeichen, Ihrem Namen und Adresse an 1111 (ohne Vorwahl, 50 Cent/SMS)! Teilnahme erst ab 18 Jahre möglich.

Peter Saurbier will in seiner Show Musik mithilfe der Hände von Zuschauern spielen. Eventuell macht er auch einen Witz über Düsseldorf. So wie er bereits den Weggang von Fortuna-Trainer Oliver Reck auf den Song "Sie ist weg" von den Fantastischen Vier reimte. Und die ewige Köln-gegen-Düsseldorf-Debatte? "Nachbarstädte sind wie Geschwister, überall neckt man sich gegenseitig, nicht nur in Düsseldorf und Köln."

(RP)
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