Gedenkkonzerte Tote-Hosen-Fans campieren für Tonhallen-Konzerte

Düsseldorf · An drei Abenden wollen die Toten Hosen gemeinsam mit dem Sinfonieorchester der Robert-Schumann-Hochschule an die Diffamierung der Musik der Moderne durch die Nazis erinnern. Gestern startete der Kartenvorverkauf für die Gedenkkonzerte "Willkommen in Deutschland". Doch auch wenn die Toten Hosen auf ihrer Homepage darauf hinweisen, dass das Repertoire, was in der Tonhalle vom 19. bis 21. Oktober gespielt werde, nur sehr wenig mit dem zu tun habe, was die Fans sonst gewohnt seien, waren es gerade die Jüngeren, die sich wegen der Kultband für Karten angestellt haben.

Passend zu einem Song der Düsseldorfer Musikerwartete Tobias Book seit Montagmittag, "5 vor 12". "Ich war der Erste", berichtet der 24-jährige Hosen-Fan stolz. Book hat allein in diesem Jahr 21 Konzerte der Toten Hosen besucht, bei Tobias Weber waren es 19. Anders ist es bei dem Ehepaar Jauernik. "Das Konzert ist ein großes Ereignis", sagt Inge Jauernik (74). "Wegen des Orchesters, der Toten Hosen, aber auch der Musik, die damals verboten war.

" Denn 75 Jahre nach der NS-Propagandaschau "Entartete Musik" in Düsseldorf lassen die Toten Hosen nun unter anderem Stücke von Kurt Weil oder den Comedian Harmonists erklingen. "Ich finde es toll, dass sich die Band des Themas annimmt", sagt Dietmar Keller. "Kunst ist eine Sache, die neue Wege geht und nicht immer für jeden verständlich ist." Restkarten sind noch in der Tonhalle oder im Internet erhältlich. Ina Lauer

(RP)
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