Ralf Bos Trüffelexperte tischt jetzt im Hafen auf

Düsseldorf · Wenn er es mal locker überschlägt, hat er seit 1990 mit insgesamt 120 000 Kilogramm Trüffel gehandelt und sie weltweit an Spitzen- oder Amateurköche vertrieben. "Wir haben uns gesteigert, allein 80 000 Kilo waren es in den vergangenen zehn Jahren", sagt Ralf Bos, der in der Branche als deutscher Trüffelpapst gilt. Das sei schon eine ordentliche Menge, wenn man bedenkt, dass Deutschland pro Jahr "nur" 10 000 Kilo der so begehrten wie teuren Pilze importiert. Und weil es für den gebürtigen Düsseldorfer (am liebsten isst er pochierte Eier auf Kartoffelpüree mit reichlich gehobeltem Trüffel) keinen "stärkeren legitimen Geschmacks-Tuner" als das "schwarze Gold" gibt, gehört zu seinen kulinarischen Favoriten die noch recht junge australische Variante. Mit 1600 Euro pro Kilo sei der so genannte Manjimup Trüffel so teuer wie der klassische Wintertrüffel aus dem französischen Perigord (Saisonzeit: Dezember bis März), dabei sei das Aroma noch deutlich besser. Außerdem: Auf der anderen Hälfte der Erdkugel fängt jetzt der Winter an, was bedeutet "es gibt nun bei uns auch im Sommer schwarze Wintertrüffel".

 Wenn Trüffel, dann viele: Ralf Bos im Lido.

Wenn Trüffel, dann viele: Ralf Bos im Lido.

Foto: Andreas Bretz

Wenn er es mal locker überschlägt, hat er seit 1990 mit insgesamt 120 000 Kilogramm Trüffel gehandelt und sie weltweit an Spitzen- oder Amateurköche vertrieben. "Wir haben uns gesteigert, allein 80 000 Kilo waren es in den vergangenen zehn Jahren", sagt Ralf Bos, der in der Branche als deutscher Trüffelpapst gilt. Das sei schon eine ordentliche Menge, wenn man bedenkt, dass Deutschland pro Jahr "nur" 10 000 Kilo der so begehrten wie teuren Pilze importiert. Und weil es für den gebürtigen Düsseldorfer (am liebsten isst er pochierte Eier auf Kartoffelpüree mit reichlich gehobeltem Trüffel) keinen "stärkeren legitimen Geschmacks-Tuner" als das "schwarze Gold" gibt, gehört zu seinen kulinarischen Favoriten die noch recht junge australische Variante. Mit 1600 Euro pro Kilo sei der so genannte Manjimup Trüffel so teuer wie der klassische Wintertrüffel aus dem französischen Perigord (Saisonzeit: Dezember bis März), dabei sei das Aroma noch deutlich besser. Außerdem: Auf der anderen Hälfte der Erdkugel fängt jetzt der Winter an, was bedeutet "es gibt nun bei uns auch im Sommer schwarze Wintertrüffel".

Für einen Koch wie Florian Ohlmann, der seit sieben Jahren im Restaurant Lido am Herd steht und zuvor beim drei Sterne gekrönten Alain Ducasse in Paris war, ist das eine neue Herausforderung: Denn in der warmen Jahreszeit kann er ein Menü mit ganz anderen Zutaten zaubern. Gemeinsam mit Ralf Bos hat er sich ein besonderes Fünf-Gänge-Trüffel-Menü ausgedacht, das unter dem Motto "Küchendiamanten aus Down Under" am 24. Juli mit Weinbegleitung im Medienhafen aufgetischt wird. Und weil schon Ducasse gesagt hat: "Beim Trüffel ist die Quantität genauso wichtig wie die Qualität", soll es an dem Abend reichlich davon geben. "Wenn schon Trüffel, dann sollte man damit nicht geizen", meint Bos (54). Neben den passenden Weinen bringt er für den Abend als Begleitung zum Fleischgang "das beste und das teuerste Bier der Welt mit". 39,50 Euro kostet das in einer 0,75 l-Flasche abgefüllte "Neuschwansteiner" mit dem Blattgold-verzierten Verschluss. Doch bevor der Gourmet-Experte das Edelmärzenbier kredenzen wird, will er sich erst sportlich beweisen. Morgen will der in Meerbusch lebende Familienvater im nordfriesischen Niebüll den Afterwork Triathlon meistern - 500 Meter schwimmen, fünf Kilometer laufen und 25 Kilometer Rad fahren.

(dh)
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