Eishockey Unfall machte Hamburger zu DEG-Fans

Düsseldorf · Wenn Stephan Lamprecht und sein Sohn Nick am Freitagabend das Spiel der Hamburg Freezers gegen die DEG besuchen, werden bei ihnen Erinnerungen wach an einen ereignisreichen Tag im vergangenen Herbst. Dieser 3. November schien für die beiden Hamburg-Fans zunächst ein richtig schlechter Tag zu werden: Sie besuchten ebenfalls das Heimspiel der Freezers gegen die DEG, das ihr Verein damals mit 2:4 verlor.

 Ein Vater-und-Sohn-Selfie im ISS Dome: Stephan Lamprecht und Nick beim Besuch in Düsseldorf - der beiden außerordentlich gut gefallen hat.

Ein Vater-und-Sohn-Selfie im ISS Dome: Stephan Lamprecht und Nick beim Besuch in Düsseldorf - der beiden außerordentlich gut gefallen hat.

Foto: Privat

Wenn Stephan Lamprecht und sein Sohn Nick am Freitagabend das Spiel der Hamburg Freezers gegen die DEG besuchen, werden bei ihnen Erinnerungen wach an einen ereignisreichen Tag im vergangenen Herbst. Dieser 3. November schien für die beiden Hamburg-Fans zunächst ein richtig schlechter Tag zu werden: Sie besuchten ebenfalls das Heimspiel der Freezers gegen die DEG, das ihr Verein damals mit 2:4 verlor.

Zu allem Übel hatte der Düsseldorfer Michael Davies auch noch einen Puck zu den Fans auf die Ränge geworfen. Als nette Geste gedacht, traf das Spielgerät jedoch den Kopf des zwölfjährigen Nick. Der DEG-Spieler bemerkte seinen Fehler und holte Kühlpacks für den jungen Fan, der kurze Zeit später auch wieder lachen konnte. Dass der Spieltag trotz der Niederlage und des kleinen Unfalls bei Vater und Sohn in guter Erinnerung geblieben ist, hat damit zu tun, was sich nach dem Spiel ereignete. Stephan Lamprecht hatte am Spieltag im sozialen Netzwerk Twitter eine Nachricht abgesetzt, versehen mit einem Bild der Eis-Tüte: "Icepack, das #Davies meinem Sohn besorgte, nachdem er ihm nen Puck auf den Kopf warf (aus Versehen) @DuesseldorferEG" schrieb er. Zwei Tage passierte nichts.

Dann meldete sich Katharina Schneider-Bodien, die bei der DEG als Presseassistentin arbeitet, bei dem Hamburger Eishockey-Fan: Wenn er wolle, könnten er und sein Sohn als Wiedergutmachung Karten für ein Spiel der DEG haben. Die Partie könnten sie sich aussuchen. Eine kleine Aufmerksamkeit, die in Hamburg große Begeisterung auslöste. "Mein Sohn war sprachlos, als ich ihm von der Einladung erzählte. Er hat sich super gefreut", sagt Lamprecht. Ende Januar besuchten Vater und Sohn schließlich das Spiel DEG gegen Krefelder Pinguine. Und obwohl ihr Herz für die Hamburg Freezers schlägt, haben den Besuchern viele Dinge in Düsseldorf weitaus besser gefallen als bei ihrem Heimatverein. Dies hat Stephan Lamprecht, der ein sehr eifriger Twitter-Nutzer ist (13 300 Tweets, 687 Follower), in seinem Blog aufgeschrieben: Die Sicht aus der ersten Reihe im ISS Dome sei viel besser als in der O2-World in Hamburg. Auch sei das Publikum enger beisammen, weil zunächst Karten für die Unterränge verkauft werden, bevor die Oberränge freigegeben werden, und die DEG-Fans seien um Einiges lauter, weil die Fangesänge einfacher und eingängiger seien als in der Hansestadt.

"Über die Reaktionen, die dann kamen, war ich sehr überrascht", sagt Lamprecht. Denn es gab sehr viel Rückmeldung (alleine 42 Kommentare bei Facebook) und zudem waren darunter kaum negative Meldungen. Einige DEG-Fans freuten sich über das Lob eines Außenstehenden, und auch manch ein Freezers-Anhänger fand die Kritik an seinem Verein zutreffend. Stephan Lamprecht und sein Sohn Nick würden gerne bei Gelegenheit wieder ins Rheinland kommen, um bei einem Heimspiel der DEG dabei zu sein. "Allerdings nicht, wenn die Freezers zu Gast sind", sagt er. Ganz soweit geht die neue Zuneigung zum Düsseldorfer Eishockey dann doch nicht.

Jan Wiefels

(RP)
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