Buchvorstellung Unter Pseudonym im kriminellen Milieu unterwegs

Düsseldorf · Ganz vorn bei "Buch in Bilk" liegen seit gestern weiß gestaltete Bände in Reih und Glied. "21" steht auf dem Cover, darunter "Zahlen des Todes". Irina Goller kommt herein, schaut sich suchend um und hält inne. "Wie lange sind die schon da?" fragt sie. "Seit 20 Minuten", antwortet Buchhändler Stefan Pütz. Die Kundin ist entzückt: "Toll, das Buch nehme ich mit in den Urlaub. Ich bin ein Fan von Mia Winter."

Ganz vorn bei "Buch in Bilk" liegen seit gestern weiß gestaltete Bände in Reih und Glied. "21" steht auf dem Cover, darunter "Zahlen des Todes". Irina Goller kommt herein, schaut sich suchend um und hält inne. "Wie lange sind die schon da?" fragt sie. "Seit 20 Minuten", antwortet Buchhändler Stefan Pütz. Die Kundin ist entzückt: "Toll, das Buch nehme ich mit in den Urlaub. Ich bin ein Fan von Mia Winter."

Neben ihr steht eine schwarzhaarige Frau und sagt: "Ich schreibe Ihnen auch gern eine Widmung hinein."

Es ist Stefanie Koch, die sich seit den drei letzten ihrer mittlerweile zwölf Bücher den neuen Autorennamen Mia Winter zugelegt hat. Das für den Vorgänger "18" erschaffene Düsseldorfer Ermittlungsteam ist auch in "21" wieder aktiv. "Die Zahlen stehen für die Jahre, die seit einem Verbrechen vergangen sind - bis das Opfer sich entschließt, Rache zu nehmen", erklärt Stefanie Koch. Der Gedanke, ob sich die Dämonen der Vergangenheit besser besiegen lassen, wenn man selber Vergeltung übt, habe sie lange beschäftigt. Wie immer beim Schreiben tapezierte sie den Boden ihrer Wohnung mit Zetteln zu den Handlungssträngen. Mit dieser Art von Spurensuche vermeidet sie logische Brüche.

Wichtig ist auch ihre Inspirationswand. "Sie wird gepickt mit Sätzen, die ich irgendwann aufgeschnappt habe und sofort wusste, dass ich sie später benutzen würde." Bei Krimis im Fernsehen passiere alles immer viel zu langsam, kritisiert sie. "Ich arbeite die halbe Woche im IT-Bereich und weiß, was technisch alles möglich ist." Ihre Spürhunde sind da schneller. "Während ich schreibe, lebe ich mit meinen Figuren wie in einer Wohngemeinschaft", erzählt sie. "Ist das Buch fertig, fühle ich mich deprimiert. Alle sind ausgezogen, nur ich bin noch da." Dabei bleibt sie nie lange allein.

140 Seiten des nächsten Mia-Winter-Schmökers sind auch schon wieder fertig.

Am Freitag und Samstag - 14. und 15. Oktober - liest Stefanie Koch aus "21" bei "Buch in Bilk", dazu gibt es ein mediterranes Büffet (Suitbertusstr. 67, 19 Uhr, 15 Euro Eintritt, beide Abende mit 70 Plätzen sind fast ausverkauft). Die Lesungen bei Stefan Pütz liebt sie besonders, wie die Autorin sagt: "Woher dieser Zauber kommt, will ich gar nicht hinterfragen. Es ist jedes Mal wie ein Happening, die Leute bleiben bis tief in die Nacht."

(go)
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