Soziales Ute Ohoven will aus Slum ein Vorzeigeviertel machen

Düsseldorf · "Mama Blond" nennen sie die Bewohner des Slums von Baraka in der senegalesischen Hauptstadt Dakar. Seit Jahren engagiert sich Ute-Henriette Ohoven für die innerafrikanischen Flüchtlinge in der Barackensiedlung, die meist aus Ghana, Somalia, Eritrea und Mauretanien stammen. Doch jetzt geht die Unesco-Sonderbotschafterin einen Schritt weiter. Mit Hilfe ihrer Stiftung "You - Bildung für Kinder in Not" - sie tritt an die Stelle von Ohovens früherer Unesco-Stiftung - soll aus dem Elendsviertel in nur zweieinhalb Jahren ein Pilotviertel mit Vorzeigecharakter werden.

 Im Wirtschaftsclub stellten Ute-Henriette Ohoven und ihre Tochter Claudia Jerger das Konzept für das Pilotprojekt vor.

Im Wirtschaftsclub stellten Ute-Henriette Ohoven und ihre Tochter Claudia Jerger das Konzept für das Pilotprojekt vor.

Foto: Andreas Endermann

"Mama Blond" nennen sie die Bewohner des Slums von Baraka in der senegalesischen Hauptstadt Dakar. Seit Jahren engagiert sich Ute-Henriette Ohoven für die innerafrikanischen Flüchtlinge in der Barackensiedlung, die meist aus Ghana, Somalia, Eritrea und Mauretanien stammen. Doch jetzt geht die Unesco-Sonderbotschafterin einen Schritt weiter. Mit Hilfe ihrer Stiftung "You - Bildung für Kinder in Not" - sie tritt an die Stelle von Ohovens früherer Unesco-Stiftung - soll aus dem Elendsviertel in nur zweieinhalb Jahren ein Pilotviertel mit Vorzeigecharakter werden.

Die Idee: Sozial engagierte Menschen und Unternehmen spenden den Ärmsten der Armen Massivhäuser oder Teile davon. 10 000 Euro kostet ein neues, menschenwürdiges Heim. 180 davon soll es am Ende geben. Auf 3,5 Millionen Euro schätzt Ohoven die Summe, die nötig ist, um den Menschen eine Perspektive jenseits von Dreck, Krankheit und Armut zu verschaffen. "Alle reden davon, dass wir die Fluchtursachen beseitigen müssen. Genau hier setzen wir an: Wir schaffen in Baraka nicht nur Wohnungen, sondern bieten auch Bildung und berufliche Perspektiven", sagt Ohoven.

Gelinge dies, hätten die Menschen keinen Grund mehr, in die Boote zu steigen. Persönlich verhandelten Ohoven und ihre Tochter Claudia Jerger mit dem senegalesischen Präsidenten Macky Sall. Diese Woche sagte Sall schriftlich zu, dass die You-Stiftung das Baraka-Grundstück nutzen darf. Ohoven hofft nun, dass Unternehmen auf Weihnachtsgeschenke verzichten und stattdessen in Dakar investieren. "Jeder Spender wird verewigt, das Projekt ist interaktiv.

Man kann den Fortgang im Internet verfolgen und auch mit Bewohnern sprechen." Mehr unter: http://you-stiftung.de/category/aktuelles/

(jj)
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