Namensstreit Vom Winzer, der seinen Wein nicht "Kraftwerk" nennen darf

Düsseldorf · Ein großer Fan der Band Kraftwerk wird Johannes Lorenz wahrscheinlich nicht mehr. Der Winzer aus dem rheinhessischen Friesenheim kannte die Düsseldorfer Musikgruppe lange Zeit nicht mal. Ihm gefiel einfach das Wort "Kraftwerk" - und es passte so schön auf den Wein, der auf einem seiner Weinberge wuchs. "Ein sehr alter Weinberg ist das", erzählt Lorenz, "mit einem ganz steinigen Boden. Wenn es regnet, kann man sehen, wie das Wasser versickert - und man kann sehen, wie hart die Reben arbeiten müssen".

 Der Wein wird in Düsseldorfer Supermärkten nun mit dem Namen "Zensiert" verkauft.

Der Wein wird in Düsseldorfer Supermärkten nun mit dem Namen "Zensiert" verkauft.

Foto: Helene Pawlitzki

Ein großer Fan der Band Kraftwerk wird Johannes Lorenz wahrscheinlich nicht mehr. Der Winzer aus dem rheinhessischen Friesenheim kannte die Düsseldorfer Musikgruppe lange Zeit nicht mal. Ihm gefiel einfach das Wort "Kraftwerk" - und es passte so schön auf den Wein, der auf einem seiner Weinberge wuchs. "Ein sehr alter Weinberg ist das", erzählt Lorenz, "mit einem ganz steinigen Boden. Wenn es regnet, kann man sehen, wie das Wasser versickert - und man kann sehen, wie hart die Reben arbeiten müssen".

Wie ein Kraftwerk eben. Und das schrieb Lorenz 2012 auch auf die Weinflasche. Den Namen ließ er sich sogar patentieren. Das ging einige Monate gut. "Dann hat sich das Management dieser Musikgruppe gemeldet und fand das alles nicht so lustig." Lorenz sagt, er hätte sich gern mit der Band geeinigt - aber das war nicht möglich. So nahm er kurzerhand sein Patent zurück. "Ich war etwas blauäugig", gibt er heute zu. "Wahrscheinlich hätte ich mich rechtlich durchsetzen können, Wein und Musik sind ja doch unterschiedliche Dinge.

" Ärgern tue er sich aber nicht. "Ich habe meist die Lacher auf meiner Seite." Denn den verbotenen Namen des Weins ließ er kurzerhand mit "Zensiert" überstempeln. Unter diesem Namen wird der Wein nun übrigens auch in Kraftwerks Heimatstadt verkauft - unter anderem bei Edeka Zurheide.

(hpaw)
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