Weihnachtsmarkt Vielen ist es zu warm für Glühwein

Düsseldorf · Es ist ein sehr warmer Dezember in diesem Jahr. Viele vermissen die weiße Adventszeit und haben auch keine Lust auf Glühwein - das merken auch die Budenbesitzer auf den Düsseldorfer Weihnachtsmärkten.

Wer hat Lust auf Glühwein
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Foto: lkö

Weihnachtszeit ist Glühweinzeit. Denn wann schmeckt der warme Wein, der mit Gewürzen wie Zimt, Gewürznelken und Sternanis versehen ist besser, als in der Adventszeit. Von der Wirkung weniger Tassen des alkoholischen Getränks, das warm gemacht noch schneller seine Wirkung entfaltet, ganz zu schweigen.

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Doch bei dieser "Dezemberwärme" dürften wohl weniger Menschen, ein Verlangen nach einem heißen Getränk haben und der ein oder andere eher ein kühles Alt bevorzugen. Die Zahlen sprechen für sich. "Wir spüren das warme Wetter deutlich", sagt Frank Hermsen, Leiter der Altstadtgemeinschaft. Letztes Jahr sei der Umsatz zur gleichen Zeit höher gewesen. "Wir hinken deutlich hinter her", fährt Hermsen fort.

Es gab viel Regen 2015

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Foto: Joris Hielscher

Und gerade für die Altstadtgemeinschaft ist das schlecht, denn sie finanzieren über die Einnahmen ihrer beiden Glühweinstände die Weihnachtslichter, die die Altstadt und auch den Weihnachtsmarkt zum Leuchten bringen. Trotzdem sei nicht nur das warme Wetter schuld, in diesem Jahr gäbe es auch sehr viel Regen und in den ersten Tagen des Weihnachtsmarktes seien einige Menschen auch aufgrund der Anschläge in Paris nicht gekommen.

Das habe sich aber schnell gelegt. Spontan ein anderes Getränk anzubieten, ginge allerdings nicht. Denn was verkauft wird, wird vorher mit dem Veranstalter abgesprochen und kann nicht einfach geändert werden. Außerdem wäre es auch logistisch nicht möglich. "Wir können nicht plötzlich Erdbeerbowle ausschenken", sagt Hermsen und lacht. Und es würden noch genügend Leute auf den Weihnachtsmarkt gehen und auch erwarten, dass sie dort Glühwein bekommen — selbst, wenn die Verweildauer an den Ständen in diesem Jahr kürzer sei.

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Die Besucher trinken auch Bier

Auch in der Schwarzwaldhütte bei Herbert Teppe auf dem Schadowplatz macht sich das Wetter bemerkbar. "Regen und Schnee sind immer schlecht fürs Geschäft", sagt Teppe. "Bei den Temperaturen ist es so, dass sich die Besucher ab zehn Grad schon überlegen, ob sie lieber ein Bier oder einen Glühwein trinken." Vor allem wenn es mehrere Tage hintereinander regnet, würden weniger auswärtige Besucher kommen, um in Düsseldorf Glühwein zu trinken und den Weihnachtsmarkt zu besuchen.

Dann baut Teppe auf seine Stammkunden. Wichtig sei bei einem guten Glühwein natürlich der Geschmack. Die Farbe müsse stimmen und genug Alkohol drin sein. Bei Teppe sind es zehn Prozent. Außerdem sollte wenig Zucker im Getränk drin sein. "Unser Glühwein ist auch für Diabetiker geeignet."

Glühwein gehört zu Weihnachten dazu

Umsatzeinbußen von bis zu 20 Prozent erwartet Ralf Malfertheiner von der Düsseldorfer Glühweinbude am Rathaus - hinter dem Jan-Wellem-Denkmal. Die ideale Temperatur für einen Glühwein am Abend sei 5 Grad. Er betreibt den Stand bereits seit 25 Jahren und lässt sich durch das Wetter nicht entmutigen, ein solches Jahr sei immer mal dabei und "vielleicht wird es ja noch kälter", sagt Malfertheiner.

Für Dieter und Ursula Hungenberg spielt das Wetter jedenfalls keine Rolle. "Glühwein gehört zu Weihnachten einfach dazu", sagen sie. Natürlich sei es schade, dass es keinen Schnee gibt. Aber in Deutschland könne man sich das Wetter eben nicht aussuchen und für Ursula Hungenberg zählt die alte Weisheit. "Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung".

(lkö)
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