Die Vorgeschichte: Im Juli hatte der Personalrat des Finanzministeriums, aus welchen Gründen auch immer, alle Beschäftigten des Hauses auf ein Stück Käsekuchen eingeladen. Sollte damit vielleicht signalisiert werden, dass die Mitarbeiter die aktuellen Entscheidungen von Finanzminister Norbert Walter-Borjans einfach Käse finden? Diese Frage ließ dem CDU Landtagsabgeordneten und Steuerberater Bernd Krückel keine Ruhe. Er richtete deshalb eine Kleine Anfrage an die Landesregierung. So will er wissen, wie die Landesregierung die Käse-Aktion des Personalrates bewertet und wie sie sich das Kuchenessen erklärt. Bei einer weiteren Frage wird Krückel dann konkreter: "Wie oft hat es diese oder eine ähnliche Aktion eines Personalrates in der Verwaltung schon gegeben?" Die Antwort dürfte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft wohl nicht leicht fallen. Woher sollte sie wissen, ob irgendwann irgendwo einige der tausenden von Mitarbeiter der Landesverwaltung beim fröhlichen Kuchenessen zusammensitzen - außerhalb der Arbeitszeit, versteht sich. Ein Käsekuchenverbot gibt es schließlich bisher nicht. Besonders schwierig wird es für die Regierung aber, diese Frage des Steuerberaters zu beantworten: "Welche Erkenntnisse hat die Landesregierung darüber, ob der Käsekuchen geschmeckt hat?" Ein Kollege im Landtag merkt dazu ironisch an: "Wir haben bisher dazu noch keine Umfrageergebnisse von den Mitarbeitern im Finanzministerium vorliegen." Schließlich will Krückel wissen: "Ist die inzwischen erfolgte Aufhebung der Beförderungssperre eine Folge des Käsekuchenessens?" Im Landtag geht man selbst bei der Opposition nicht davon aus, dass es da einen Zusammenhang gibt. Allerdings: Die Antwort der Landesregierung auf alle Fragen steht noch aus. Nicht nur Bernd Krückel wartet gespannt darauf.