Jüdische Gemeinde Zum Chanukka-Fest zündet Düsseldorf die dritte Kerze an

Düsseldorf · So andächtig ist es selten auf dem Grabbeplatz. Dicht gedrängt stehen Mitglieder der jüdischen Gemeinde und der jüdisch-orthodoxen Organisation Chabad Lubavitch, aber auch viele Schaulustige.

 Zum dritten Festtag zündet Rabbiner Chaim Barkahn feierlich die dritte Kerze an.

Zum dritten Festtag zündet Rabbiner Chaim Barkahn feierlich die dritte Kerze an.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Sie blicken gebannt auf den großen neunarmigen Leuchter inmitten des Platzes, die Chanukkia. Rabbiner Chaim Barkahn und Oded Horowitz, Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, haben Feuerzeuge in den Händen. Nacheinander zünden sie vier Kerzen an und rufen: "Chanukka Sameach" (fröhliches Chanukka). Dann erklingt schnelle, fröhliche Musik und es wird getanzt, gesungen und geklatscht. Mit der Feierlichkeit auf dem Grabbeplatz begeht die jüdische Glaubensgemeinschaft den dritten Tag des Lichterfestes Chanukka. Der Ursprung des Festes geht auf eine jahrtausendalte Tradition zurück. Als das jüdische Volk nach einem Makkabäeraufstand im Jahr 164 vor Christus den Tempel wiedereinweihen wollte, blieb ihr nur noch ein Fässchen Öl, um die Lampen zu erleuchten. "Dieses Licht hat acht Tage lang geleuchtet", sagt Oded Horowitz.

Wie in der Gemeinschaft damals soll Chanukka daher auch heute möglichst öffentlich gefeiert werden. "Wir freuen uns daher auch in diesem Jahr, dass wir das Lichtfest hier feiern und teilen." Das Wunder der Öllampe findet sich aber nicht nur im traditionellen Anzünden der Kerzen - an jedem der acht Festtage wird nämlich eine weitere Kerze angezündet - sondern auch in den Gesängen und sogar im Essen. "Auch das traditionelle Essen wie Sufganiot und Latkas zu Chanukka ist in Öl frittiert", sagt Chaim Barkahn.

Neben der Tradition und der Feier in der Gemeinschaft ist aber auch der persönliche Bezug eines jeden Einzelnen an Chanukka wichtig. So hat das Licht der Kerzen für jeden eine andere Bedeutung. "Wenn Sie die Kerzen hier oder zu Hause betrachten, haben sie uns so viel zu erzählen", sagt Chaim Barkahn. "Viele von uns hören dabei auch die Geschichte von Chanukka."

(ekc)
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