Rettungskräfte Zwei, die beim Ebola-Verdacht ausrücken

Düsseldorf · Es schien ein Arbeitstag wie viele andere zu werden. Die Oberbrandmeister Christoph Leimbach (35) und Steven Meyer (27) waren am Vormittag für kleinere Einsätze unterwegs und saßen anschließend zum Mittagessen in der Wache am Werstener Feld. Dann aber kam der Anruf aus Bochum. Bei einem Patienten war der dringende Verdacht aufgetreten, dass er sich mit Ebola infiziert hat. Er soll deshalb auf die Sonderisolierstation der Düsseldorfer Uniklinik. Für Leimbach, Meyer und ihre 18 Kollegen aus der Task-Force "Hochinfektionstransport" bedeutet, dass nun Ernst wird, was sie seit dem vergangenen Sommer Handgriff für Handgriff geübt haben.

Christoph Leimbach (li.) und Steven Meyer vor dem 400 000 Euro teuren Spezialfahrzeug für Infektionstransporte

Christoph Leimbach (li.) und Steven Meyer vor dem 400 000 Euro teuren Spezialfahrzeug für Infektionstransporte

Foto: Andreas Endermann

Es schien ein Arbeitstag wie viele andere zu werden. Die Oberbrandmeister Christoph Leimbach (35) und Steven Meyer (27) waren am Vormittag für kleinere Einsätze unterwegs und saßen anschließend zum Mittagessen in der Wache am Werstener Feld. Dann aber kam der Anruf aus Bochum. Bei einem Patienten war der dringende Verdacht aufgetreten, dass er sich mit Ebola infiziert hat. Er soll deshalb auf die Sonderisolierstation der Düsseldorfer Uniklinik. Für Leimbach, Meyer und ihre 18 Kollegen aus der Task-Force "Hochinfektionstransport" bedeutet, dass nun Ernst wird, was sie seit dem vergangenen Sommer Handgriff für Handgriff geübt haben.

"Da geht der Puls schon höher als sonst, aber weiß ja zum Glück, dass man nicht allein ist", sagt Meyer. Nervöser, aber auch noch konzentrierter arbeitet das Team von Wache 7 seinen Plan ab: Die Ausrüstung wird noch einmal kontrolliert und in die Fahrzeuge geladen, die orange-farbenen Schutzanzüge eingepackt und die letzten Ansagen der Chefs abgewartet. Dann geht es in einer Kolonne von sieben Fahrzeugen ins Ruhrgebiet.

Dort zeigt sich, wie gut eingespielt das Team ist. Die Kollegen helfen Leimbach in den Schutzanzug, kontrollieren die Gummistiefel, die Handschuhe, die Reißverschlüsse. "Danach bewegt man sich anders. Man achtet auf jede Kante, jede raue Wand und geht nicht mehr in die Knie", berichtet Leimbach. Mit dem Leitenden Notarzt, Frank Sensen, holt er den Patienten aus dem Zimmer. Draußen werden ihre Stiefel und die Rollen der Trage wieder abgesprüht und in Wannen desinfiziert, dann geht es in den Rettungswagen.

Meyer, der einen einfachen Schutzanzug trägt, sitzt am Steuer. Während der Fahrt schaut er immer wieder auf den Videomonitor, was sich im hinteren Teil des Wagens abspielt. Alles verläuft ruhig. An der Uniklinik hilft ein Kollege beim Einparken, damit auf den letzten Metern nicht noch etwas passiert. Nachdem der Patient in der Station angekommen ist, werden die Rettungskräfte noch zwei Mal desinfiziert, dann folgt der letzte Punkt des Plans: Die benutzten Schutzanzüge werden zerschnitten.

(hdf)
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