Düsseldorf Stadtsparkasse Düsseldorf schließt 18 Filialen

Düsseldorf · Die Sparkasse dünnt ihr Filialnetz aus. Aus 13 Niederlassungen werden Selbstbedienungszonen. Andere Filialen werden fusioniert. Bis 2019 werden 70 Arbeitsplätze abgebaut. OB Thomas Geisel hat den Plänen zugestimmt.

Die Stadtsparkasse Düsseldorf wird sich in Teilen aus der Fläche zurückziehen. In den kommenden vier Jahren werden insgesamt 18 Niederlassungen geschlossen. Das verkündete am Dienstag der Vorstandsvorsitzende der Bank, Arndt Hallmann.

Bereits im kommenden Jahr werden die Filialen Hansaplatz, Hansaallee und Mörsenbroich geschlossen. Die Niederlassungen am Handweiser und am Seestern werden 2016 zu reinen Selbstbedienungsstandorten mit Kontoauszugsdruckern und Geldautomaten umgebaut.

2017 werden die Filialen Universität, Haeselerstraße, Lorettostraße und Medienhafen zu Automatenfilialen ohne Mitarbeiter. Das gleiche ist für 2018 mit den Standorten Rochusmarkt, Flughafen und Binterimstraße vorgesehen. Schließlich werden 2019 die Filialen Hellerhof und Himmelgeist dichtgemacht, die Niederlassungen Golzheim, Lohausen, Erkrather Straße und Wehrhahn werden dann zu Automatenfilialen ohne festes Personal.

Heute hat das öffentlich-rechtliche Kreditinstitut 64 Filialen und 35 SB-Standorte. Bis zum Jahr 2019 sinkt die Zahl der bemannten Niederlassungen auf 46, die Zahl der Automatenfilialen steigt auf 50. Im Zuge der Filialschließungen werden 70 Stellen wegfallen. "Betriebsbedingte Kündigungen können wir aber ausschließen", sagte Sparkassenchef Hallmann auf Nachfrage.

Durch das kleinere Filialnetz sinken die Kosten der Bank für Mieten im niedrigen einstelligen Millionenbereich, sagte Privatkundenvorstand Michael Meyer. Um die Kunden weiter bedienen zu können, erweitert die Sparkasse insgesamt 13 Standorte zu so genannten Privatkundencentern. Diese sollen zusätzlich zu dem normalen Angebot wie Schalter und Geldautomat auch Baufinanzierungsberatung und die Betreuung vermögender Privatkunden anbieten.

Zwei Gründe werden im Wesentlichen für den Umbau des Privatkundengeschäftes genannt. Zum Einen hat sich das Verhalten der Kunden geändert. Waren im Jahr 1997 noch 100 Prozent der Kunden klassische Bankkunden, so nutzen heute bereits 40 Prozent der insgesamt 286.000 Kunden Onlinebanking. "Die Zahl der von unseren Kunden als Beleg eingereichten Überweisungen ist seit 2002 um 58 Prozent gesunken", sagt Vorstand Meyer. Die Nutzung der Kassen sei allein seit 2007 um 37 Prozent zurückgegangen. Die Kunden nutzten heute eher Geldautomaten oder setzten gleich auf bargeldloses Zahlen via Giro- oder Kreditkarte.

Zum Anderen hat sich die Ertragslage der Banken im Privatkundengeschäft gravierend verschlechtert. Da die Zinsen in der Eurozone seit Jahren nahe Null bewegen, ist das für die Sparkasse so wichtige Einlagengeschäft derzeit sehr unattraktiv, die Filialen aber sind einer der größten Kostenfaktoren. Damit haben auch andere Banken hart zu kämpfen, etwa die Postbank, dessen Vorstandsmitglied Michael Meyer bis vor zwei Jahren war. Seit Monaten versucht die Deutsche Bank, die wenig profitable Postbank zu verkaufen. Auch andere Banken dünnen ihr Filialnetz gerade massiv aus. Die Deutsche Bank hatte kürzlich angekündigt, jede dritte Filiale schließen zu wollen. 15 davon gibt es in Düsseldorf. Die Commerzbank hat im Zuge der Fusion mit der Dresdner Bank bereits diverse Niederlassungen geschlossen.

(tb)
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