Düsseldorf Händler wollen nicht für Weihnachtsbeleuchtung in der Altstadt zahlen

Altstadt · Weil die Kosten für die Weihnachtsbeleuchtung in den Straßen der Düsseldorfer Altstadt nicht gedeckt sind, bleibt es dort in diesem Jahr vielleicht dunkel. Viele Händler wollen nicht für die Deko bezahlen.

 So leuchtet normalerweise die Altstadt im Advent. In diesem Jahr könnte es über den Köpfen der Passanten jedoch dunkel bleiben.

So leuchtet normalerweise die Altstadt im Advent. In diesem Jahr könnte es über den Köpfen der Passanten jedoch dunkel bleiben.

Foto: Andreas Endermann

Pünktlich zum Beginn des Advents erstrahlen die Straßen der Altstadt dank üppiger Weihnachtsbeleuchtung in festlichem Licht. In diesem Jahr jedoch könnte es dunkel bleiben rund um Flinger- und Mittelstraße. Grund: Die Kosten für die Dekoration sind nicht mehr gedeckt, die Altstadt Marketing GmbH weiß nicht, wie sie das Lichterspektakel finanzieren soll - und hat bei den Händlern auf den beiden beliebten Einkaufsstraßen um Hilfe gebeten.

"Wir haben bereits seit ein paar Jahren eine Unterdeckung der Kosten für die Beleuchtung. Das konnten wir bislang immer aus unserem eigenen Topf ausgleichen. Dieses Jahr reicht das aber nicht mehr", sagt Frank Hermsen, Geschäftsführer der Altstadt Marketing. Die Firma organisiert als Tochter der Altstadt Gemeinschaft, einem Zusammenschluss aus Händlern, Wirten und Anwohnern, die Beleuchtung.

Rund 50.000 Euro sollen die Lichter in diesem Jahr kosten. Das ist mehr als in vergangenen Jahren: "Wir mussten auf LED umrüsten. Ein paar der Lichtelemente wie die leuchtenden Radschläger sind außerdem so in die Jahre gekommen, dass sie repariert werden müssen. Das kostet zusätzlich", sagt Hermsen. Außerdem hätten die Stadtwerke für diesen Winter den Preis für den Strom erhöht.

Die Kosten sind gestiegen, gleichzeitig ist das Finanzpolster der Altstadt Marketing geschmolzen: Ihr Etat setzt sich aus Mitgliedsbeiträgen, aber vor allem aus dem Verkauf von Glühwein an zwei Ständen auf dem Weihnachtsmarkt zusammen. "Von diesem Verkauf wird unsere Geschäftsstelle finanziert. In den vergangenen Jahren ist der Verkauf aber nicht mehr so gut gelaufen, das heißt, wir haben auch weniger Geld zur Verfügung, um bei den Kosten für die Beleuchtung auszuhelfen."

Die Händler sollen mehr mitmachen. Schließlich - so die Argumentation von Hermsen und seiner Kollegin Isa Fiedler, die nicht nur das Traditionslokal "Knoten" an der Kurzen Straße führt, sondern auch Vorsitzende der Altstadt Gemeinschaft ist - profitiert der Einzelhandel auch von der Beleuchtung. Vor allem an der Mittel- und an der Flinger Straße sähen das aber nicht alle Händler so: Die Filialen großer Ketten beteiligten sich häufig nicht an der Finanzierung, sagt Isa Fiedler.

Deshalb haben die Altstädter die Händler an diesen beiden Straßen gezielt angeschrieben und um Unterstützung gebeten. "An diesen beiden Straßen ist das Problem am eklatantesten, weil sich dort fast nur die wenigen inhabergeführten Geschäfte beteiligen. Ändert sich das nicht, wird es dort dunkel bleiben", sagt Fiedler. Große Hoffnungen, dass genügend Geld zusammenkommt (die Hälfte der Kosten müsste durch Spenden und Händler finanziert werden), hat sie nicht. Die Zeit drängt: Bis Mitte des Monats muss die Finanzierung stehen.

Kleine Unternehmen wie der Juwelier Morawitz von der Mittelstraße haben bereits ihre Hilfe zugesagt: "Wir geben immer etwas dazu und werden dieses Jahr noch etwas mehr geben, weil wir die Beleuchtung wichtig finden", sagt Lucas Morawitz von dem Juwelier. Die Kosemetikkette "Lush" aus Berlin will sich auch beteiligen. Anders fällt die Antwort des schwedischen Modekonzerns H&M aus. Er beteiligt sich nicht: "Wir sind überzeugt, dass wir mit unserer generellen Wirkung auf Kunden und unseren weihnachtlich dekorierten Schaufenstern bereits einen maßgeblichen Beitrag zur Stärkung der Attraktivität der Innenstadt leisten", heißt es in einer Stellungnahme.

(lai)
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