Altstadt Café für Musikpavillon auf Eis gelegt

Altstadt · Die Idee einer ganzjährigen gastronomischen Nutzung für den Pavillon vor dem Carsch-Haus wird von den Politikern der Bezirksvertretung 1 zwar begrüßt. Doch zu viele Fragen seien noch offen. Eine Entscheidung wird vertagt.

 Der Musikpavillon vor dem Carsch-Haus könnte bald in ein Freiluft-Café verwandelt werden.

Der Musikpavillon vor dem Carsch-Haus könnte bald in ein Freiluft-Café verwandelt werden.

Foto: Andreas Endermann

Ob der Musikpavillon auf dem Heinrich-Heine-Platz vor dem Carsch-Haus künftig gastronomisch genutzt wird, bleibt nach der gestrigen Sitzung der Bezirksvertretung 1 vorerst offen. Zwar wurde die Idee prinzipiell von Vertretern aller Parteien wohlwollend aufgenommen, doch es blieben zu viele Fragen offen, für die auch die Verwaltung keine befriedigenden Antworten liefern konnte.

So könnten die Gäste zwar die Toiletten im Carsch-Haus nutzen, das schließt aber um 20 Uhr, und vorgesehen ist ein Betrieb bis 22 Uhr. Genutzt wird der Pavillon eigentlich nur während des Weihnachtsmarktes und der Jazz Rally. Und das soll auch weiterhin so bleiben, betonte Daniela Maianu-Solomon von der Bauaufsicht: "Der Gastronom müsste zu diesen Gelegenheiten den Pavillon räumen." Doch wenn man jetzt einer Nutzungsänderung zustimme und einen entsprechenden Vertrag mit dem Gastronomen abschließe, seien künftig weitere, auch spontane Veranstaltungen an diesem Platz womöglich ausgeschlossen. Das müsse ebenso noch geklärt werden wie die Frage, ob auch ein barrierefreier Zugang möglich ist. Angesichts der vielen Ungewissheiten schlossen sich am Ende alle dem Beratungsbedarf der Grünen Annette Klinke an.

Laut dem Bauantrag ist vorgesehen, in dem Pavillon eine Art Open-Air-Café zu eröffnen. Dafür soll in der Mitte der Fläche ein Bartresen mit einem rückwärtig angeordneten, abschließbaren Schrank aufgestellt werden. An den Seiten sind jeweils Tische und Stühle für insgesamt 34 Personen vorgesehen. Die Nutzung soll sich nicht auf den gesamten Heinrich-Heine-Platz beziehen, sondern sich ausschließlich auf den Pavillon beschränken, wie Maianu-Solomon erklärte. Obwohl im Falle eines positiven Beschlusses eine ganzjährige Ausschankerlaubnis erteilt würde, plane der Gastronom nur einen Betrieb von Mai bis Oktober. Auf Nachfrage von André Simon (CDU) bestätigte die stellvertretende Bereichsleiterin des Bauaufsichtsamtes, dass Heizstrahler oder auch Windfänge einer gesonderten Erlaubnis bedürften. Da sich der Pavillon zudem in unmittelbarer Nähe des unter Denkmalschutz stehenden Wilhelm-Marx-Hauses befinde, habe die Denkmalbehörde ebenfalls ihre Zustimmung erteilen müssen. Wie auch vom Planungsamt seien jedoch keine Bedenken gegen die Pläne geäußert worden. Lediglich die Höhe des Barschrankes sei beanstandet und auf Höhe des Bartresens reduziert worden.

Notwendige Stellplätze würden im Parkhaus auf dem Grundstück Heinrich-Heine-Platz 1 nachgewiesen, schützenswerte Bäume seien von dem Vorhaben nicht berührt. Das Grundstück, auf dem der Pavillon steht, gehöre der Stadt und werde dem Carsch-Haus über einen Erbbaupachtvertrag überlassen, erläuterte Daniela Maianu-Solomon.

Bei einem ganz anderen Bauprojekt, den Straßenbauarbeiten im Bereich zwischen Oststraße und Wehrhahn (vornehmlich zum Abbau der nicht mehr benötigten Straßenbahnschienen) konnte die Verwaltung gestern einen konkreten Fahrplan nennen. So sollen die Arbeiten kommende Woche beginnen und in vier Abschnitte aufgeteilt werden, teilweise verbunden mit einer Komplettsperrung für den Verkehr. Phase vier soll Ende April abgeschlossen sein. Für den Umbau der Fahrspuren im Bereich der U-Bahn-Rampe Am Wehrhahn läuft die Ausschreibung, ein Beginn soll noch dieses Jahr erfolgen.

(RP)
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