Düsseldorfer Altstadt Der Bolker Stern soll schöner werden

Altstadt · Die Bezirksvertretung 1 hat einstimmig einen Ideenwettbewerb für die Neugestaltung beschlossen. Nach dem Willen der Antragsteller soll die Altstadt so einen schöneren Eingang bekommen. Die Pläne der Verwaltung reichten nicht aus.

 Der Bolker Stern ist in dieser Form kein schöner Eingang in die Altstadt, finden zumindest André Simon und Margarete Ernesti von der CDU in der BV 1.

Der Bolker Stern ist in dieser Form kein schöner Eingang in die Altstadt, finden zumindest André Simon und Margarete Ernesti von der CDU in der BV 1.

Foto: Andreas Endermann

André Simon geht gern in die Altstadt. Der CDU-Mann hat da auch keine Berührungsängste, sagt er, und selbst wenn er die Junggesellenabschiede und Massenaufläufe am Wochenende nicht mag: Wie so viele Rheinländer hat er sich das Motto "Leben und leben lassen" zu eigen gemacht. Und gerade weil er die Altstadt so mag, weil sie zudem auch ein Aushängeschild und ein Magnet für Düsseldorf ist, wünscht er sich eine Umgestaltung des Bolker Sterns. "Wir haben jetzt die einmalige Chance, etwas Neues zu machen", sagt Simon, "wenn die Straßenbahnschienen entfernt werden und eh neu gepflastert wird, könnte man sich über ein Gesamtkonzept Gedanken machen."

"Vielleicht können wir so das Niveau etwas heben"

Für seine Parteifreundin Margarete Ernesti besteht zudem die Chance, die Altstadt auch für andere Gruppen als bisher wieder attraktiv zu machen. "Vielleicht können wir so ja auch das Niveau etwas heben", sagt die Stadtteilpolitikerin. Sie sieht dringenden Handlungsbedarf, denn so wie sich der Eingang zur Feiermeile im Moment darstelle, könne es einfach nicht bleiben. Schmuddelig und ungemütlich ist der heutige Bolker Stern. Betrunkene schlafen am Wochenende schon mal im Dreck ihren Rausch aus, überall Müll und Verwahrlosung, und das an einem der meistbesuchten Orte Düsseldorfs.

Eine Ansicht, die offenbar nicht nur in der CDU vorherrscht. Die komplette BV 1 hat nun die Verwaltung beauftragt, einen Ideenwettbewerb unter Beteiligung der Bürger für den Bolker Stern zu organisieren und das Ergebnis in der BV vorzustellen.

Dabei soll es explizit um mehr gehen als um Verschönerungsmaßnahmen, wie die Stadt sie zurzeit vorsieht. Sie will das Pflaster der umliegenden Straßen nun auch am Bolker Stern verlegen lassen, dazu ein paar Bänke, ein bisschen Grün und das war es dann.

"Wir brauchen ein Gesamtkonzept für diesen wichtigen Platz"

Die Stadtteilpolitiker erhoffen sich aber mehr. "Wir brauchen ein Gesamtkonzept für diesen wichtigen Platz", sagt Simon. Ihm geht es darum, den Eingangs-Charakter zur Altstadt mit einer hohen Aufenthaltsqualität zu betonen. Außerdem kann er sich eine Begrünung des Ortes, ein Lichtkonzept und irgendetwas mit Wasser gut vorstellen.

"Natürlich muss der Entwurf auch mit der Polizei abgestimmt werden", sagt Simon. Gerade an den kritischen Tagen nutzten die Ordnungskräfte den Ort, um sich zu sammeln und aufzustellen. Außerdem sollten auch Lieferwagen weiterhin hier ihren Platz finden. "Durch den Bau der Wehrhahn-Linie besteht nun die Möglichkeit, die Gleise zu entfernen und eine ansprechende Platzsituation zu erstellen, die dem ältesten Stadtteil Düsseldorfs angemessen ist", sagt Ernesti.

Ein Schaufenster und ein Entreé sei der Bolker Stern im Moment eben noch nicht. Die Politikerin erinnert sich auch noch gut an einen alten Beschluss aus dem Kulturausschuss aus dem Jahr 2012. Damals wurde beschlossen, ein Heine-Zitat am Anfang der Bolkerstraße zu platzieren. "Vielleicht lässt sich das jetzt endlich umsetzen", sagt Simon.

Simon weiß, dass er der Altstadt nicht die Fierlaune austreiben kann und will das auch gar nicht, aber er ist überzeugt, dass bei einer ansprechenden Umgestaltung des Bolker Sterns vielleicht mehr Leute spontan Lust auf ein Bier bekommen.

(RP)
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