Altstadt/Flingern Ex-Gastronom verkauft jetzt Selbstgemachtes

Altstadt/Flingern · Betreiber von "Kebali Coffee" hat Geschäft für Liköre, Pestos und Aufstriche in Flingern eröffnet.

 Aus Obst, Gemüse, Kräutern und eben Eiern von seinem Grundstück in Kalkum stellt Olaf Feldhoff Aufstriche, Pestos oder Liköre her.

Aus Obst, Gemüse, Kräutern und eben Eiern von seinem Grundstück in Kalkum stellt Olaf Feldhoff Aufstriche, Pestos oder Liköre her.

Foto: Andreas Bretz

Auch in seinem kleinen Laden an der Ackerstraße hat Olaf Feldhoff, der bis vor ein paar Jahren das Kebali-Café an der Ecke Neu-/Flingerstraße in der Altstadt betrieb, seine geliebten Hühner um sich herum. "Hildchen", nach der er seinen selbst gemachten Eierlikör benannt hat, hängt in einem Goldrahmen am Eingang. Das Foto hinter seiner Theke zeigt noch viele andere seiner 60 Hühner, die er als Krimi-Fan vor allem nach weiblichen Ermittlern aus TV-Serien und Filmen benannt hat wie "Cagney und Lacey" oder "Hanni", die schon stolze 16 Jahre alt ist. Einige Kunden fragen ihn aber auch schon mal, ob er die Hühner, aus deren Eiern er seinen Likör herstellt, direkt im Hof halte. "Das geht aber natürlich nicht", sagt Feldhoff und lacht: Morgens um vier wolle in Flingern doch niemand den Hahn krähen hören. Und auf seinem 500-Quadratmeter-Grundstück am Angermunder See, mitten im Wald, lebten seine Hühner zufriedener, glücklicher und ungestörter als in der Großstadt. So wie ihr Besitzer, der nach 20 Jahren wieder froh ist, auf dem Land zu leben.

Das Glück vom ländlichen Idyll macht Feldhoff seit kurzem aber auch den Flingeranern schmackhaft. In seinem "Chicken Crime Department" - so heißt auch sein Hühnerstall in Kalkum - verkauft er selbst gemachte Liköre, Pestos und Aufstriche mit Zutaten, die von seinem Paradies in Kalkum stammen: Birnen, Rhabarber, Quitten, Pflaumen, Him- und Brombeeren, Löwenzahnblüten oder Kräuter wie Thymian, Rosmarin und Minze pflückt beziehungsweise erntet er direkt vom Feld. Gut 40 Obstbäume hat er um sein Grundstück gepflanzt. Und montags, wenn sein Laden in Flingern geschlossen ist, experimentiert er in der Restaurant-Küche von Freunden mit den Zutaten, probiert dann viele neue Geschmacksrichtungen aus. "Ich verkaufe allerdings nur das, was mir gefällt, deswegen gibt es bei mir zum Beispiel nichts mit Stachelbeeren!"

Stattdessen aber viele andere Sorten, die man in einem gängigen Supermarkt eher nicht findet. Etwa Mandarine-Estragon- oder Erdbeer-Minze-Marmelade. Bei seinen Pestos verzichtet er auf Olivenöl und Knoblauch. "Das würde den Geschmack nur überdecken", findet der Ladeninhaber. In seinen kleinen Gläsern gibt es dafür Distelöl, weil es geschmacksneutraler sei, und die ganze Intensität seiner frischen Zutaten.

Wenn es Frühling wird und das Idyll von Feldhoff aufblüht, können Düsseldorfer die Liköre vielleicht sogar direkt vor Ort probieren. Schon begonnen hat Feldhoff mit der Arbeit für ein Buch mit Rezeptvorschlägen: Viele Menschen wüssten etwa nicht, dass man mit Marmeladen auch Marinaden herstellen könnte.

(semi)
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