Altstadt Senior geschlagen? Angeklagter bestreitet Vorwürfe
Altstadt · Mit einem Teilgeständnis hat sich ein Gebäudereiniger (30) aus Hilden gestern vor dem Amtsgericht zur Anklage wegen zwei Körperverletzungen geäußert. Der mehrfach als Schläger aufgefallene Angeklagte hatte sich an einem Novemberabend 2015 auf der Bolker Straße mit einem gleichaltrigen Altstadt-Passanten angelegt, ihm laut Geständnis direkt mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Laut Anklage soll er danach einen 87-jährigen Altstadtbesucher so massiv weggerempelt haben, dass der Senior rücklings aufs Pflaster aufschlug.
Eine Absicht bestritt der Angeklagte. Er sei "gestolpert", was bei ihm zu "größtem Bedauern" führe. Der gebrechliche Passant erlitt durch den Sturz einen Schädelbruch, konnte monatelang nur flüssig ernährt werden, musste seine Wohnung aufgeben, im Rollstuhl sitzen - und ist inzwischen gestorben. Einen Zusammenhang zwischen seinem Tod und der Tat des Angeklagten nennt die Staatsanwaltschaft nicht. Der 30-Jährige gab an, er leide an Angststörungen und Panikattacken und sei in der Altstadt von einem Fremden angerempelt worden und habe zugeschlagen.
"Das war falsch", wisse er nun. Doch der Kontrahent habe ihm dann einen wuchtigen Stoß vor die Brust versetzt, er sei rückwärts "gestolpert" - und habe den Rentner zufällig mit zu Boden gerissen. Ob das so gewesen sein kann, sollen die Zeugen-Vernehmungen am 12. Juni zeigen.
