Angermund Angermunder Schützen können nicht mehr schießen

Angermund · Die Schießstände müssen saniert und neuen Vorgaben angepasst werden. Die Finanzierung von 60.000 Euro ist noch nicht gesichert.

Bei der St. Sebastianus Bruderschaft Angermund musste im November der gesamte Schießbetrieb eingestellt werden. Sowohl der Hochschießstand auf dem Schützenplatz, auf dem jährlich der Schützenkönig ermittelt wird, wie auch der Luftgewehr- und Kleinkaliberstand im Schützenhaus dürfen nicht mehr benutzt werden. Die Polizei hatte die Anlagen nicht mehr abgenommen. Jetzt liegt ein Gutachten vor, das die zahlreichen Mängel auflistet.

"Dass Sanierungen anstehen, war uns klar, aber dass die Mängel so groß sind, hat uns böse überrascht", sagt Wolfgang Stecher, Oberbrasseler bei den Schützen. Hinzu kommt, dass neue gesetzliche Bestimmungen, beispielsweise im Bereich des Lärmschutzes und der Sicherheit, umgesetzt werden müssen, um eine Wieder-Inbetriebnahme der drei Schießstände zu erreichen.

"Priorität hat erst einmal der Umbau des Hochschießstandes, damit dieser beim Schützenfest im September genutzt werden kann", sagt Schützenchef Peter Ahlmann. Dafür werden rund 3800 Euro veranschlagt. Hier erhoffen sich die Schützen einen Zuschuss der Bezirksvertretung 5. "Richtig Probleme machen uns aber die anderen Anlagen, denn dafür werden rund 56.000 Euro benötigen. Das Geld haben wir aber nicht", sagt der Schützenchef. Denn im vergangenen Jahr wurde schon das Schützenhaus für 30.000 Euro saniert. Dieses wird täglich genutzt, ebenso wie die Schießstände. Auch auswärtige Gruppen mit bis zu 50 Personen mieten diese sonst regelmäßig an, um den Schießsport auszuüben. "Seit November haben wir zwar weiterhin die laufenden Kosten, aber keine Mieteinnahmen mehr und die Gruppen können nicht mehr üben", sagt Schießmeister Achim Schuster.

Die Bruderschaft hat nun beim Stadtsportbund um einen Zuschuss gebeten, der bis zu 33 Prozent der Kosten betragen kann. Dafür mussten für alle Gewerke drei Kostenvoranschläge eingereicht werden. Auch die Sanierungsarbeiten selbst werden aufwendig werden. "Alle Materialien müssen von einem Gutachter abgenommen werden, ob sie für den Schießstand geeignet sind", sagt Stecher.

Die Schützen haben nun ihre 450 Mitglieder über das Problem informiert und diese um eine Zusatzspende gebeten. Zudem sind sie auf der Suche nach neuen Sponsoren, haben dafür Düsseldorfer Unternehmen gezielt angeschrieben und wollen außerdem Arbeiten in Eigenleistung durchführen. "Vielleicht bekommen wir die Sanierung so finanziert", hofft Ahlmann.

(brab)
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