Interview: Serie Kunst Am Bau Ein Krieger aus Sandsteinen beschützt die Heimat

Angermund · Das Denkmal wirkt so, als wenn es schon immer zur Anlage aus dem 12. Jahrhundert dazugehören würde. So gut fügt sich das erst 1935 geschaffene Kriegerdenkmal in die acht Meter hohe Bruchsteinmauer rund um die Burg von Angermund ein.

 Der Krieger in Angermund ist etwa fünf Meter hoch, steht auf einem Sockel und ist aus mehreren Sandsteinen zusammengesetzt.

Der Krieger in Angermund ist etwa fünf Meter hoch, steht auf einem Sockel und ist aus mehreren Sandsteinen zusammengesetzt.

Foto: Andreas Endermann

Die alte Kellnerei, wie auch der frühere Sitz der Grafen von Berg genannt wird, befindet sich am Ende der historischen Graf-Engelbert-Straße. An der Nordseite der mächtigen Mauer wurde die Erinnerungsstätte, die von Alfred Strumpp geschaffen wurde, errichtet. Der Steinbildhauer war häufig in Düsseldorf auch als Restaurator beschäftigt, hat beispielsweise bei Reparaturen an der Tritonengruppe an der Königsallee und beim Wiederaufbau von Schloss Benrath nach dem Krieg mitgewirkt. Den Auftrag für das Angermunder Kriegerdenkmal hatte er als Sieger eines Architektur-Wettbewerbs erhalten. Mit seiner Figur hatte er dem damaligen Wunsch nach einer Darstellung des heiligen Georgs entsprochen.

Der etwa fünf Meter hohe Krieger steht auf einem Sockel und ist aus mehreren Sandsteinen zusammengesetzt, so dass es wirkt, als würde die Figur aus der Mauer herauswachsen. Der Künstler selbst schrieb zu seinem Werk: "In erhabener Haltung steht die hehre Gestalt des Ritters, vom Mantel umhüllt, das riesige Schwert in den Schädel des besiegten Drachen gestoßen, bereit die Heimat vor übermütigen Angriffen zu schützen und zu schirmen."

Benjamin Schwarz, Vorstandsmitglied des Angermunder Kulturkreises, wohnt in der alten Kellnerei und sieht die Statue daher fast täglich: "Solche Denkmäler sind sinnvoll und eine Mahnung, erinnern sie uns doch an die schrecklichen Folgen von Kriegen. Der Kulturkreis erinnert deshalb auch jedes Jahr auf dem Angermunder Friedhof an die Verstorbenen der Weltkriege." Eine Tafel, auf der die Gefallenen namentlich genannt werden, befindet sich allerdings in der Pfarrkirche St. Agnes in der Graf-Engelbert-Straße.

(RP)
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