Angermund Ein Prinz rockt den Karneval

Angermund · Peter Moslener ist Karnevalsprinz in Angermund und gleichzeitig Mitglied in der Rockband Linsending. Mit ihr will er eine neue Art der Karnevalsmusik in Düsseldorf etablieren.

Beworben hat sich Peter Moslener nicht um das Amt des Karnevalsprinzen der Karnevalsgesellschaft "De 11 Pille". "Ich bin von Susanne Kluthe, die diesmal die Venetia ist, gefragt worden und habe gerne zugesagt", sagt Moslener. Allerdings hat er dabei gleich klargestellt: "Ich bin kein Mensch der salbungsvollen Worte, aber dafür werde ich mit Musik für Stimmung und viel Spaß auf der Bühne sorgen."

Und das ist für den Prinzen kein Problem, denn er ist selbständiger Komponist und Musikproduzent und hat viele Jahre bundesweit mit der A-Capella-Gruppe Waschkraft, die sich vor fünf Jahren auflöste, in ganz Deutschland Konzerte bestritten. Als Schlagzeuger und Sänger ist er inzwischen Mitglied in der vier Mann starken Düsseldorfer Rockband "Linsending", die ihn durch die Session begleitet.

"Gegründet haben wir Linsending vor drei Jahren. Wir sind große Fans vom Kneipenkarneval, aber uns hat dabei immer gestört, dass die dort gesungenen Lieder überwiegend aus Köln stammen und von Köln handeln", sagt Moslener. Der Entschluss war gefasst, dem etwas entgegen zu setzen. Und so wurde, wie es sich für ein Karnevalsunterfangen gehört, Linsending am jecken 11. November 2014 gegründet.

"Wir wollen mit selbstgeschriebenen, spitzbübischen Ohrwürmern dem Karneval einen ganz besonderen Stempel aufdrücken", sagt der Karnevalsprinz. Anfangs seien die Karnevalisten skeptisch gewesen, hätten sich schwer getan, Linsending für ihre Veranstaltungen zu buchen. "Aber inzwischen spricht sich herum, dass wir für Stimmung sorgen und mit unserer Rockmusik das Publikum zum Mitsingen animieren." Damit das gut klappt, haben die Musiker große Tafeln mit ihren Liedtexten im Gepäck. Und das ist nicht sehr umfangreich, denn bei den zum Teil sehr eng getakteten Auftritten bei den Sitzungen bleibt nicht viel Zeit zum Auf- und Abbau. "Ich würde mal sagen, wir sind mit einer Minute Aufbauzeit wahrscheinlich die schnellste Karnevalsband", sagt der Sänger und lacht.

Hilfreich für den Bekanntheitsgrad von Linsending und sicherlich auch eine gute Werbung sei es, dass er in dieser Session als Prinz vielfach von anderen Vereinen eingeladen würde und dann dort Linsending einfach mitnehmen und präsentieren könne. "Ich habe aber auch Glück, Venetia Susanne an meiner Seite zu haben. Sie hat Chorerfahrung, singt super mit und strahlt sehr viel Spaß aus, der sich auf das Publikum überträgt."

Für diese Session hat Linsending seine zweite CD "Supertolerant" aufgenommen, in der die Musiker unter anderem den Schickimicki-Ruf ihrer Heimatstadt humorvoll aufs Korn nehmen. Für den Sessions-Hit "Dat mache Mer Nit" wurde bereits im Oktober in der heimischen Garage der Familie Moslener ein Video gedreht. Daran beteiligt waren viele Mitglieder der Karnevalsgesellschaft "De 11 Pille" und Freunde und Nachbarn. "Sie sind alle vollständig kostümiert erschienen, und es ist eine richtige Karnevalsstimmung entstanden", sagt Moslener.

Er ist überzeugt: "Düsseldorf ist bereit für andere Karnevalsmusik." Dabei würde er sich wünschen, dass viele andere Bands dem Vorbild Linsendings folgen, neue Wege beschreiten würden.

(brab)
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