Angermund Initiative: RRX-Einhausung geht auch geländegleich

Angermund · Die Lärmschutz-Initiative aus Angermund will mit einer neuen Berechnung einem wichtigen Argument gegen eine Einhausung für die Bahngleise entgegentreten: Einer Untersuchung zufolge ließe sich der Tunnel für die sechs Gleise durch den Stadtteil auch geländegleich realiseren. Das bedeutet, dass der Deckel des Tunnels sich auf der Höhe des Bodens zu beiden Seiten befände. Das hätte den Vorteil, dass der Stadtteil nicht von einem Trog durchschnitten ist.

Die Initiative hatte das Ingenieurbüro Spang mit dieser optimierten Planung beauftragt. Hintergrund ist, dass es inzwischen grundsätzlich als technisch machbar gilt, dass eine Einhausung für das Streckenstück durch den Norden gebaut wird. Allerdings bestehen städtebauliche Zweifel. Die Initiative beklagt, dass Planer der Bahn den Eindruck vermitteln würden, es entstehe ein "Betonklotz". Nun will man einen Beleg für das Gegenteil gefunden haben.

Die Idee der Initiative ist es, die Strecke einige Meter tiefer zu legen und dann mit einem Betondeckel zu versehen, um die Anwohner vor dem Lärm der viel genutzten Verbindung zu schützen. Vorbild ist der Lärmschutz für den Staufenplatz in Grafenberg, wo die ebenfalls sehr lärmbelastete Güterzugstrecke in den Untergrund verlegt worden ist.

Nach dem Ende eines Runden Tisches mit Vertretern von Bürgern, Bahn und Stadt hatte der Stadtrat sich einstimmig dafür ausgesprochen, dass die Vorplanung für eine Einhausung fortgesetzt wird. Auf der Grundlage soll dann bald entschieden werden, ob diese Variante weiter verfolgt wird oder die Entscheidung doch für den Lärmschutz durch Wände fällt, den die Bahn ursprünglich vorgesehen hatte. Klar ist: Die Einhausung wäre erheblich teurer, die Rede ist von 200 Millionen Euro. Die Entscheidung fällt auf Bundesebene, das Votum des Stadtrats hat in dem Verfahren nur empfehlende Wirkung.

(arl)
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