Friedrichstadt Ausstellung im "Reinraum" zeigt alte Comic-Bilder

Friedrichstadt · Zombies zeigen ihre Zähne, Geister schweben durch die Räume, und haarige Werwölfe jagen leicht bekleidete Frauen durch den Wald – diese und ähnliche Geschichten sollten den Jugendlichen während der 1950er-Jahre mächtig Angst einjagen. Aber solch' haarsträubende Storys flimmerten nicht im Kino über die Leinwand, und das noch junge Fernsehen sendete sie schon gar nicht. Vielmehr versuchten billige Comic-Hefte, ihre meist junge Leserschaft mit Monstern und Außerirdischen zu erschrecken. In einer kleinen Ausstellung können sich Comic-Fans einen Eindruck verschaffen, mit welchen Titeln die Zeichner und Autoren ihre Leser lockten.

Zombies zeigen ihre Zähne, Geister schweben durch die Räume, und haarige Werwölfe jagen leicht bekleidete Frauen durch den Wald — diese und ähnliche Geschichten sollten den Jugendlichen während der 1950er-Jahre mächtig Angst einjagen. Aber solch' haarsträubende Storys flimmerten nicht im Kino über die Leinwand, und das noch junge Fernsehen sendete sie schon gar nicht. Vielmehr versuchten billige Comic-Hefte, ihre meist junge Leserschaft mit Monstern und Außerirdischen zu erschrecken. In einer kleinen Ausstellung können sich Comic-Fans einen Eindruck verschaffen, mit welchen Titeln die Zeichner und Autoren ihre Leser lockten.

Die Sammlung gehört Tillmann Courth. Er kennt sich mit Comics der 1950er-Jahre gut aus. "Das Fernsehen steckte noch in den Kinderschuhen, und für Minderjährige kam ein Kinobesuch oft nicht infrage. Daher stapelten sich Hunderte frischer Hefte jeden Monat an den Zeitungsständen." Warum ausgerechnet die Grusel- und Horrorgeschichten in dieser Zeit so erfolgreich waren, weiß Courth auch. "In den Jahren und Jahrzehnten zuvor gab es Western, Liebesgeschichten und Krimis. Die Leser wollten etwas Neues, und sie bekamen es." Aber nicht nur seichtes Gruseln sei Grund für diese Massenkultur gewesen. Die Geschichten von gefährlichen Außerirdischen und gruseligen Monstern würden die Angst vor dem Kommunismus und der Atombombe widerspiegeln.

Die Ausstellung "Fifties Horror — Horrorcomics der 1950er Jahre" zeigt leider keine vollständigen Hefte zum Blättern und Lesen. Courth scannte die Cover nur digital ein und druckte sie großformatig aus. So muss sich der Betrachter auf die Zeichnungen beschränken und kann überlegen, wovon Titel wie "Web of Evil", "Dark Mysteries" und "This Magazine is haunted" erzählen. Aus Ausgleich lädt Courth zu zwei Vorträgen ein. Am Mittwoch, den 21. August, hält Gastdozent Mark Benecke einen Lichtbildvortrag über Horror. Courth selbst bereitet für den 28. August einen Vortag vor.

Reinraum, Aderstraße 30a

(lod)
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