Benrath 120 Paketzusteller starten bald ab Benrath

Benrath · Zum 1. November nimmt die Post ihre "mechanisierte Zustellbasis" im Gewerbegebiet an der Bonner Straße in Betrieb. Bis Weihnachten wird noch per Hand sortiert, ab Frühjahr verlassen dann über 25.000 Pakete pro Tag das Zentrum.

 Alleine die Verteilhalle wird 7400 Quadratmeter groß werden.

Alleine die Verteilhalle wird 7400 Quadratmeter groß werden.

Foto: Segro

In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung (BV) 9 war das neue Paket-Verteilzentrum der Deutschen Post, das gerade im Gewerbepark an der Bonner Straße gebaut wird, Thema. Ein Mitarbeiter der Verwaltung hatte da den Stadtteilpolitikern schon ausgeführt, dass alle Kreuzungen rund um den Segro-Park den zusätzlichen Verkehr werden aufnehmen können. Selbst in den Stoßzeiten zwischen 7.30 und 8.30 Uhr morgens sowie abends zwischen 17 und 18 Uhr sieht man bei der Stadt keine nennenswerte Mehrbelastung auf die Verkehrsteilnehmer im staugeplagten Düsseldorf zukommen.

 Paketzusteller Boris Cosic wird künftig in Benrath seinen Sprinter füllen. Doch vorher müssen noch DHL-Mitarbeiter Rüdiger Hoffmann(l.) und Segro-Manager Andreas Fleischer (r.) ihren Job machen.

Paketzusteller Boris Cosic wird künftig in Benrath seinen Sprinter füllen. Doch vorher müssen noch DHL-Mitarbeiter Rüdiger Hoffmann(l.) und Segro-Manager Andreas Fleischer (r.) ihren Job machen.

Foto: Günter von Ameln

Vom Segro-Park an der Bonner Straße aus werden ab 1. November 120 Paketzusteller mit ihren Sprinter-Fahrzeugen den Haushalten im Düsseldorfer Süden ihre Päckchen und Pakete zustellen. Eventuell soll sich der Einzugsbereich des Verteilzentrums bis Langenfeld ausweiten, berichtete gestern Post-Sprecher Rainer Ernzer, das wird derzeit aber noch geprüft. 120 Zustellbezirke - für jeden Fahrer einen - sollen künftig ab Benrath mit der Auslieferung der zumeist online bestellten Ware versorgt werden. Derzeit erreicht die Deutsche Post jährliche Zuwachsraten im Paketdienst von acht Prozent. Anfang Juni haben in dem Gewerbepark die Arbeiten begonnen. Eins zu eins entsteht eine Kopie der mechanisierten Zustellbasis an der Fichtenstraße. Bislang wird ab dort noch ganz Düsseldorf mit Paketen versorgt. Hüben wie drüben baut Segro als Eigentümer der Fläche für die Deutsche Post das neue Verteilzentrum - mit einem Investitionsvolumen von rund fünf Millionen Euro, sagte Andreas Fleischer, der für Segro den Geschäftsbereich Nordeuropa leitet.

Weil sich die Post vor dem Weihnachtsgeschäft nicht den Tücken der Technik ausliefern will, wird bis dahin alles noch per Hand sortiert und auf die Fahrzeuge der DHL-Boten verteilt. Erst danach soll dieser Vorgang automatisiert geschehen. Dafür ist eine zwei- bis dreimonatige Umbauphase eingeplant. Und erst dann kann die Post ihrem selbstgesteckten Ziel näher kommen: eine ähnliche hohe Zustellquote bei Päckchen und Paketen wie bei Briefen. "Derzeit sind 95 Prozent der Briefe am nächsten Tag beim Empfänger; bei den Paketen liegen wir derzeit noch bei 90 Prozent", sagte Ernzer. Pro Tour kann ein Sprinter-Fahrzeug etwa 180 bis 220 Teile aufladen. Pro Tag sollen von Benrath aus je nach Aufkommen zwischen 25.000 und 40.000 Päckchen ausgeliefert werden.

Inzwischen arbeiten in dem Gewerbepark auf der zehn Hektar großen Fläche der früheren Papierfabrik Feldmühle/Stora Enso 230 Menschen. Nach Ende aller neun Ausbaustufen auf gut 20 Hektar könnten es über 1000 sein. Eine Zahl, die Fleischer zufrieden machen würde: "Dann hätten wir hier die damalige Zahl der Beschäftigten von Stora Enso überkompensiert." Der Zuwachs an Flächen geht darauf zurück, dass Segro von Hakle Grundstück und Immobilien übernommen hat. Was für Produktion und Administration nötig ist, hat Hakle langfristig zurückgemietet. Doch andere, vom Unternehmen nicht mehr benötigte Grundstücksteile sollen bald schon in den Gewerbepark integriert werden.

Es sei der Mix, der den Park so erfolgreich mache, sagte Fleischer: Neben dem Küchenstudio hat sich eine Tierarztpraxis angesiedelt, daneben ist Tesla eingezogen, das im Bereich der Elektromobilität gerade durch die Decke geht. Für das Eckgrundstück zwischen Wohnbebauung und dem Park hat Fleischer auch schon Ideen: "Da könnte ich mir gut ein Hotel vorstellen - Rheinblick inklusive." Kein nobles, aber etwa ein "Motel One". Solche Pläne geisterten in früheren Jahren auch schon mal durch die Politik.

(RP)
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