Benrath Benrather und Urdenbacher Plattkaller gesucht

Benrath · Wer Benrather oder Urdenbacher Platt spricht, kann für den Sprachwissenschaftler Georg Cornelissen eine große Hilfe sein. Er arbeitet beim Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte des Landschaftsverbandes Rheinland in Bonn und beschäftigt sich mit Sprache, wie sie nicht im Duden steht. Dazu zählen unter anderem die vielen Dialekte des Rheinlandes. Denn das rheinländische Sprachspektrum ist bunt und es gibt zahlreiche Unterschiede von Ort zu Ort. Jetzt hat der Sprachforscher einen speziellen Fragebogen entwickelt, der in der Buchhandlung Dietsch, Hauptstraße 47, in Benrath ausliegt. Interessierte können ihn dort abholen und bis zum 31. Januar ausfüllen, sofern sie Benrather oder Urdenbacher Platt beherrschen. Zehn Wörter und kurze Aussagen hat Georg Cornelissen aufgelistet. Dahinter soll geschrieben werden, was man auf Platt dazu sagt.

Der Experte ist sicher, dass ihn wieder viel Überraschendes erwartet. Er hat eine solche Befragung auch schon im Kreis Viersen und in Köln-Dünnwald durchgeführt. Diesmal reichen die Wörter, die er auf Platt formuliert haben möchte, von "Erstklässler" über "Küchenmesser" bis zu "Jetzt ist es aber Zeit" oder "ein bisschen mehr". Außerdem ist der Experte auf der Suche nach Wörtern und Sätzen, die die Befragten selbst für besonders typisch halten. Diese können ebenfalls auf dem Fragebogen aufgelistet werden. Georg Cornelissen hofft auf viele Teilnehmer an seiner Befragung. In Dünnwald waren es 50 Bögen, mindestens 51 wünscht er sich jetzt im Düsseldorfer Süden.

"Dazu muss man kein Plattkünstler sein, es reichen Plattkenntnisse aus", sagt der Sprachwissenschaftler. Wer die vorgegebenen Begriffe kennt oder sich für Platt interessiert, soll einfach teilnehmen. Bislang fehlt nämlich eine solche Untersuchung für die Stadtteile in Düsseldorf. Der Experte verspricht sich von seiner Untersuchung interessante Ergebnisse der Düsseldorfer Sprachlandschaft. "Diese werde ich veröffentlichen, sobald sie mir vorliegen." Die Ursprünge des rheinischen Dialektes lassen sich bis ins erste Jahrtausend unserer Zeitrechnung zurückverfolgen. Heute schreitet der Dialektverlust mit riesigen Schritten voran.

(sime)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort