Benrath Bis zwei Uhr nachts in den Museen

Benrath · Die Lichter hinter den Fenstern von Schloss Benrath leuchten mit den Magnolienknopsen um die Wette - für die Gäste zur Nacht der Museen erstrahlen das Museum für Europäische Gartenkunst, das Naturkundemuseum und Schloss Benrath in Festtagslaune. Bewährtes und Highlights des Tages, Jazz, Chormusik und barocke Klänge locken am Samstag Museumsreisende bis nachts um 2 Uhr.

Vor dem Kunstkabinett X.position mobile stehen die Menschen Schlange. Kein Wunder, mehr als drei Besucher gleichzeitig nimmt der Wohnwagen nicht auf. Das Künstler-Ehepaar Anna Link und Marc-Daniel Kress zeigt hier Aktfotografien: "Unterschiedliche Positionen zu menschlicher Verletzlichkeit" - in Schwarz-Weiß-Optik, eigenwillig, eindrucksvoll.

Ein Kontrastprogramm befindet sich in der Kapelle des Gartenkunstmuseums: Zwei Fahrräder laden sportliche Gäste zu einem Wettrennen ein - die kommende Tour de France lässt grüßen. Patricia, Jessica und Joana, alle drei aus Spanien, treten prustend in die Pedale. "Das ist heute ein Super-Abend, es ist überall wunderschön", schwärmt Patricia Fernandez. Sie kommt aus Bilbao und ist als Aupair-Mädchen in der Stadt. Das reiche Museumsangebot in Düsseldorf fasziniert sie. In ihrer spanischen Heimat gebe es diese Vielfalt nur in Madrid.

Auf den Spuren der Gartenkunst, deren Stille in den Räumen allenfalls durch das Zwitschern von Vögeln unterbrochen wird, sind Nadine und Alexandra unterwegs. Dass die Darstellung auch ohne direkte Erdverbundenheit anschaulich ist, lässt die beiden jungen Frauen staunen. "Die Ausstellung ist genial, ich habe nicht gedacht, dass dieses Thema in einem Gebäude so spannend sein kann", sagt Alexandra begeistert.

Paula Burkhard genießt andere Dimensionen: Sie setzt gerade mit ihren Puschen zu einem großen Schwung an. "Es sieht hier toll aus, besonders wie die Türen in die Wände eingepasst sind", erklärt der Teenager und setzt lachend hinzu: "Bei uns zuhause sieht das nicht so aus." Gemeinsam mit ihrer Mutter hat sie bereits andere Museumsstationen besucht. "Wir lassen uns einfach treiben", erzählt ihre Mutter Camilla Burkhardt. Glanzlichter und Magnete im Schloss sind wie stets die historisch bewanderten und gewandeten Damen und Herren: das Erinnerungsmotiv zur "Nacht der Museen" in Benrath.

Im Naturkundemuseum präsentieren Monica Schwarz und Dirk Driesen ihre Werke. "Ist das ein Foto?", fragt eine alte Dame und weist auf das Bild eines lebhaften Erdmännchens. "Nein, das ist mit Pastellkreise gemalt", sagt Monica Schwarz und erklärt staunenden Gästen ihre präzise Technik. Dirk Driesen fängt mit ruhiger Hand und Macro-Fotografie Natur-Impressionen ein. Vereint mit nachdenklichen Texten entstehen seine "Bilder für die Seele".

(RP)
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