Benrath Die Stadt steht zum Benrather Schloss

Benrath · Zahlreiche Gäste kamen in den Kuppelsaal des Corps de Logis zum Neujahrsempfang mit Konzert.

 Stefan Schweizer erinnerte daran, dass Schloss Benrath eine europäische Gemeinschaftsarbeit war. Beim Thema Sanierung warb er um etwas Geduld.

Stefan Schweizer erinnerte daran, dass Schloss Benrath eine europäische Gemeinschaftsarbeit war. Beim Thema Sanierung warb er um etwas Geduld.

Foto: RP-Foto Andreas Endermann

Zum Ausgleich der widrigen Wetterlage mit Nebel und Glatteis im vergangenen Jahr schien diesmal die Sonne von einem blauen Himmel. Das bescherte der Konzertmatinee zum Neujahrsempfang der Vereinigung "Freunde Schloss und Park Benrath" einen sehr gut besuchten Kuppelsaal des Corps de Logis. Adelheid Klahold, Vorsitzende des Fördervereins, konnte neben zahlreich erschienenen Mitgliedern auch Kulturdezernent Hans-Georg Lohe, Stefan Schweizer und Nicolas Maas vom Stiftungsvorstand sowie Eva-Maria Gruben als aktuelle Kustodin des Schlosses begrüßen.

Für den klangvollen musikalischen Rahmen sorgte das Rheinische Bassetthorn-Trio. Stefanie Bosenius, Thomas Meyer und Oliver Schnarr intonierten verschiedene Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, darunter die Divertimenti Nr. 1 (KV Anh. 229) Allegro und Nr. 4 (Anh. 229) sowie verschiedene Ausschnitte aus "Die Zauberflöte".

"Und in jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt", zitierte Klahold Hermann Hesse und umschrieb damit die Hoffnungen und Wünsche des Fördervereins mit Blick auf eine umfassende Sanierung des Schlosses. Mit einem Betrag von 10.000 Euro habe der Förderverein sich daran im vergangenen Jahr beteiligt. Als konkretes Resultat überreichte sie stellvertretend für die Vereinigung ein "Neujährchen" in Form einer umfassend restaurierten Kaminuhr mit Flöten- und Hammerwerk aus dem 18. Jahrhundert. Die Uhr stammt aus dem Depot und Uhrmachermeister Christian Schnurbusch, renommierter Spezialist für die Restauration alter Uhren, hat dafür gesorgt, dass nun wieder stündlich Melodien, für jeden Wochentag eine unterschiedliche, erklingen können.

In seiner Rede bekräftigte Lohe das Bekenntnis der Stadt zur Kultur im Allgemeinen und zu Schloss Benrath im Besonderen. "Ein Denkmal muss leben und Dank des Fördervereins erscheint mir das Schloss quicklebendig", sagte Lohe, der Schloss und Park als Wahrzeichen der Stadt würdigte, zugleich aber auch den dringenden Sanierungsbedarf anerkannte. Neben den Zahlungen des Bundes stehe die Stadt jedoch auch zu ihren Zusagen, und derzeit seien vier städtische Mitarbeiter allein mit der Erfassung der notwendigen Arbeiten befasst, so Lohe.

Stefan Schweizer, wissenschaftlicher Vorstand der Stiftung, verortete die anstehenden Sanierungsarbeiten gar auf europäischer Ebene ("Heritage Year") und erinnerte zugleich an den Bau des Schlosses als europäisches Gemeinschaftswerk mit einem Bauherrn aus Belgien, einem Architekten aus Frankreich sowie Stuckateuren aus Italien. Er äußerte Verständnis dafür, dass die Öffentlichkeit sich nach sichtbaren Fortschritten sehne, warb jedoch zugleich für Geduld, denn die Komplexität der Bauschäden verlange nach besonders abgestimmten Maßnahmen. Er führte auch aus, dass die Zusammenarbeit mit den Düsseldorfer Symphonikern fortgesetzt werde.

(RP)
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