Benrath Ein "Welcome Point" im Bürgerhaus

Benrath · Die zentrale Anlaufstelle für die Stadtbezirke 9 und 10 in Sachen Flüchtlingshilfe findet ihren Platz im Bürgerhaus Benrath an der Telleringstraße. Fanny Köhler von der Arbeiterwohlfahrt startet dort im eigenen Büro im März.

 Fanny Köhler bezieht nächsten Monat ein Büro im Benrather Bürgerhaus. Bis dahin ist sie an der Josefstraße zu erreichen.

Fanny Köhler bezieht nächsten Monat ein Büro im Benrather Bürgerhaus. Bis dahin ist sie an der Josefstraße zu erreichen.

Foto: Anne Orthen

Noch weiß Fanny Köhler (28) nicht, wann sie ihr Büro im Benrather Bürgerhaus für den regulären Besucherverkehr öffnen kann. "Ich hoffe, dass es im März startet", sagt die Mitarbeiterin der Arbeiterwohlfahrt Düsseldorf. Dann übernimmt sie im neuen "Welcome Point" viele Aufgaben rund um die Flüchtlingshilfe. Die "Willkommenspunkte" in Düsseldorf dienen als zentrale Anlaufstellen in den Stadtbezirken. Sie sollen die Begegnung zwischen Zuwanderern mit Fluchterfahrung und "alteingesessenen" Düsseldorfern fördern, um die Integration der neuen Bürger in die Gesellschaft voranzubringen und ein gemeinsames Miteinander im jeweiligen Stadtteil zu fördern, heißt es auf den Internetseiten der Stadt zu diesem Angebot. Das Land fördert das Angebot.

"In Abstimmung mit den Mitarbeitern im Bürgerhaus werden wir auch Gruppenräume nutzen können", sagt Awo-Hauptabteilungsleiterin Gudrun Siebel zur Umsetzung des neuen Welcome Points im Düsseldorfer Süden, der die Stadtbezirke 9 und 10 abdecken soll. Eigentlich sollte der Treffpunkt ins Benrather Rathaus ziehen, dort muss aber zuvor noch saniert werden.

Fanny Köhler muss aber erst noch den Umzug und einige Umbauten abwarten. Ihr Büro ist das Erste auf der linken Seite, wenn man das Bürgerhaus betritt. Dort wird sie demnächst an vier Tagen die Woche für je vier Stunden geöffnet haben. Sie ist dann Ansprechpartnerin für verschiedene Zielgruppen: Die anerkannten Geflüchteten, in der Flüchtlingshilfe tätige Ehrenamtler sowie Menschen, die sich für ein Ehrenamt in diesem Bereich interessieren, und für die Anwohner der beiden Stadtbezirke. Sie können sich mit ihren Fragen ebenfalls an Fanny Köhler wenden und sich direkt bei ihr informieren.

Bis es soweit ist und ihre Arbeit im Bürgerhaus los geht, arbeitet Fanny Köhler in der Einrichtung der Arbeiterwohlfahrt an der Josefstraße. Bereits seit Anfang Januar führt sie Gespräche mit den Wohlfahrtsverbänden, die mit der Betreuung der Geflüchteten in den Stadtbezirken 9 und 10 beauftragt sind. "Ich habe bereits Kontakte mit den Ehrenamtlichen aufgenommen, Unterkünfte besucht und mich mit Vertretern der Bezirksverwaltung getroffen", sagt sie. Bis die regulären Sprechstunden und Veranstaltungen beginnen, macht sich Fanny Köhler ein Bild von der aktuellen Situation und dem Bedarf. "Ich denke, die Wohnungssuche ist das allergrößte Thema", sagt sie. Bei einem Besuch der Flüchtlingsunterkunft "Am Wald" traf sie Menschen wieder, die sie selbst schon bei ihrer Arbeit in einer Düsseldorfer Flüchtlingsunterkunft betreut hatte. "Da haben mir die Bewohner gesagt, dass bei der Suche nach einer Wohnung dringend Hilfe benötigen."

Von Vorteil für die junge Koordinatorin ist, dass sie keinen Dolmetscher braucht. Sie studierte Arabistik, Soziologie und Islamwissenschaft. Sie lebte zwei Jahre in Jordanien und arbeitete dort als Deutschlehrerin. Perfekt sei ihr Arabisch nicht, aber sie komme klar, erzählt sie. Auf ihre neue Tätigkeit in Benrath freut sie sich: "Ich kann da etwas mit aufbauen." Noch gibt es keine strengen Abläufe, kreative Lösungsstrategien sind möglich. Der neue Welcome Point wird eine Koordinations- und Lotsenfunktion haben. "Es geht aber auch um eine Jobvermittlung für die Menschen mit Bleiberecht", sagt Fanny Köhler.

Zukünftig hat die 28-Jährige einen großen Bereich, den sie betreut. Erfahrungen, über die Kollegen aus den anderen Welcome Points in Düsseldorf bereits verfügen. Mit ihnen hat sie sich bereits zum Austausch getroffen.

(sime)
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